Burgenländer mischen bei Neuaufstellung der Grünen mit
Irmi Salzer und Aaron Sterniczky aus dem Bezirk Oberwart waren beim Grünen-Kongress in Linz aktiv mit beteiligt.
LITZELSDORF/OBERWART. Die Burgenländischen Grünen sind schon länger für ihre politischen Nachwuchstalente bekannt. Der Europaabgeordnete und gebürtige Siegendorfer Michel Reimon startete als Pressesprecher im grünen Landtagsklub, die langjährige Nationalratsabgeordnete Christiane Brunner stammt aus Jennersdorf und die Burgenländische Landessprecherin Regina Petrik ist erst vor kurzem zur Stellvertreterin von Grünen-Chef Werner Kogler bestellt worden.
Beim grünen österreichweiten Neustart-Kongress am Wochenende in Linz werkten Grünpolitiker aus dem Bezirk kräftig vor und hinter den Kulissen. Dort brachten Vorträge - u.a. vom bekannten Datenschutzaktivisten Max Schrems - und Diskussionsrunden mit Experten Schwung in die grüne Basis. Aus dem Burgenland dabei waren die beiden Landesvorstandsmitglieder Irmi Salzer und Aaron Sterniczky.
Salzer - Umwelt und Landwirtschaft
Salzer, Biobäuerin und Expertin für Agrarpolitik aus Litzelsdorf, leitete in Linz einen Workshop zum Thema Kapitalismus und Globalisierung. Zusammen mit dem Europaabgeordneten Tom Waitz untersucht sie demnächst vor Ort die illegale Rodung riesiger Waldflächen in Rumänien, in die auch Holzkonzerne aus Österreich verwickelt sein könnten. Die dreifache Mutter macht aber nicht nur durch ihren Einsatz für EU-Themen von sich reden, sondern auch als neue Umweltgemeinderätin in Litzelsdorf:
So verzichtete Salzer auf ihre Aufwandsentschädigung und setzte im Gemeinderat durch, dass das Geld (immerhin 4000 Euro) stattdessen als Budget für Umweltvorhaben bereitsteht. Als erste Maßnahme hat Salzer vor kurzem gemeinsam mit den Kindern der Volksschule Blühpflanzen angesät, die als Futterpflanzen für Bienen zur Verfügung stehen werden. Litzelsdorf soll zur bienenfreundlichen Gemeinde werden.
Im Herbst wird das Projekt “Litschdorfer Apfelsaft” ins Leben gerufen, um die Streuobstwiesen in Litzelsdorf weiter erhalten zu können und das anfallende Obst im Dorf zu verwerten.
Sterniczky beim Weltklimagipfel
Der zweite, der nicht erst in Linz mit Leidenschaft und Fachwissen auffiel, ist der Oberwarter Aaron Sterniczky, der schon letzten Herbst für die Grünen als Delegierter am Weltklimagipfel in Bonn teilnahm. Der 35-jährige Unternehmer ist viel herumgekommen, hat in Wien, Warschau, München sowie Oxford studiert und berät heute internationale IT-Konzerne, wenn es um Nachhaltigkeit und Innovationen geht.
Vor einem Jahr zog es ihn dann doch wieder in die Heimat, seitdem engagiert sich Sterniczky bei den Grünen in Oberwart und verstärkt den Landesvorstand. Warum er erst mit Mitte 30 politisch aktiv geworden ist, erklärt der Quereinsteiger so: „Ich habe auf meinen Reisen gesehen, dass Umweltzerstörung und Klimakatastrophe nicht vor Grenzen haltmachen, aber ich bin überzeugt, wir können mit intelligenten Lösungen Ökologie und technischen Fortschritt politisch unter einen Hut bringen. Ich will mithelfen, das Burgenland wirtschaftlich erfolgreicher zu machen und gleichzeitig die Region als Lebensraum für unsere Kinder bewahren."
Petrik freut sich über "Aufbruchstimmung"
Landessprecherin Regina Petrik, die in Linz mit Werner Kogler bei unzähligen Gesprächsrunden mitdiskutierte, freut sich über die neuen Köpfe im Landesvorstand und „die Aufbruchsstimmung beim grünen Neustart, gerade auch bei vielen jungen Menschen, die sich mit uns für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Verteidigung der Demokratie einsetzen wollen. Diese Stimmung nehmen wir mit, ebenso wie die Ergebnisse der Workshops".
Denn die Neuaufstellung der Grünen geht mit dem "European Ideas Lab" im Juli in Graz und einem offenen Symposium Ende September in Wien weiter. Für Organisation und Abwicklung dieser Großveranstaltungen zeichnen wie schon in Linz zwei weitere Burgenländerinnen verantwortlich: Dagmar Tutschek von der Grünen Bildungswerkstatt und Landesgeschäftsführerin Anita Malli.
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