Kraftwerk Oberwart soll künftig auch revolutionären Baustoff produzieren
30 Mio. Euro will die Bio-Brennstoff GmbH in die Produktion dieses neuen Baustoffes in Oberwart Nord investieren.
OBERWART (kv). Der neue Eigentümer investiert viel Geld in die Forschung und Entwickelung. "Derzeit arbeiten wir an einem schnell bindenden Baustoff, der nur einen Bruchteil der Zeit braucht, um auszuhärten und somit ein schnelleres Bauen ermöglicht", verrät Geschäftsführer Eberhard Reil.
Als Zusatz im Estrich könnte dieser schon am nächsten Tag belegt werden. Diese Technik eignet sich auch für den Putz, Beton oder im Mörtel.
Dadurch werden nicht nur die bestehenden Arbeitsplätze erhalten. In Zukunft könnte das Kraftwerk auch für die Produktion dieses Baustoffes ausgebaut werden, was 35 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würde. Investitionsvolumen wäre für dieses europaweit einzigartige Projekt 30 Millionen Euro.
Bewilligung noch ausständig
Die bestehende Kraft-Wärme-Kopplung dient der Erzeugung eines Gases mit hohem Wasserstoffgehalt für die Strom- und Fernwärmeerzeugung. Mit 18. Jänner erfolgte die Einreichung für den Versuchsbetrieb, denn man möchte von Hackschnetzel auf Ersatzbrennstoffe umstellen. In einer 6-monatigen Testphase sollen Rückstände aus der Altpapierverarbeitung, Papiergewinnung und qualitätsgesicherte Ersatzbrennstoffe in Energie umgewandelt werden.
Die Verwertung von Abfall spart somit viele Ressourcen und sollen die neuen Emmissionswerte dadurch sogar sinken. "Auch eine etwaige Geruchsbelästigung wurde geprüft und kann ausgeschlossen werden", versichert Reil.
"Natürlich ist das auch ein kompliziertes Verfahren und benötigt eine intensive Prüfung und viele Gutachten. So ein Bewilligungsverfahren kann durchaus 6 Monate dauern", sagt Rechtsanwalt Christian Onz.
Orientierung am Markt
Kommen im Versuchsbetrieb nur drei Stoffe zum Einsatz, soll das Kraftwerk für insgesamt 18 mögliche Abfallarten bewilligt werden. "Hierbei handelt es sich durchwegs um völlig ungefährliche Stoffe. Hintergrund ist der, dass wir uns hier nach dem Markt richten möchten. Sind beispielsweise gerade viele Kakaoschalen verfügbar, möchten wir auch die Möglichkeit haben, diese in Energie umzuwandeln", so der Geschäftsführer. Der recycelte Abfall wird vor Anlieferung von Störstoffen getrennt, kleingehextelt und genauestens geprüft.
Umweltauflagen werden erfüllt
Das Umweltbundesamt begleitet mit seinen Experten die Revitalisierung des Biomasseheizkraftwerks in Oberwart: "Wir untersuchen nicht nur die Emmissionen, sondern auch die Asche und die Energiebilanz", so Karl Kienzl.
Die Bio-Brennstoff GmbH hat außerdem den anerkannten Umwelttechniker Herwig Schuster von Greenpeace eingeladen, das Projekt zu begutachten: "Es liegen keine grundlegenden ökologischen Bedenken gegen dieses Projekt vor." Der neue Besitzer rüstet auch nach, um die Anlage auf den neuesten Stand zu bringen: Abgasfilter, Katalysatoren, Aktivkohlefilter und die Emmissionsmessung für mehrere 100.000 Euro werden eingebaut.
Informationsveranstaltung
Die Bio-Brennstoff GmbH lädt am 24. April, 18.30 Uhr bis 21 Uhr, zu einer Informationsveranstaltung ins Messezentrum Oberwart. Gesprächspartner sind Geschäftsführer Eberhard Reil und Umweltexperte Wolfgang Stanek.
Link: Biomassekraftwerk Oberwart: Neuer Eigentümer geht in die Offensive
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