Zivildienst
Die Verlängerung als neuer "Lebensplan"

Philipp Pochlatko steht stellvertretend für viele Zivildiener, die ihren Dienst um drei Monate verlängern. Für den jungen Osttiroler geht die Verlängerung „aber in Ordnung“. | Foto: Rotes Kreuz Tirol/ Bezirksstelle Osttirol
  • Philipp Pochlatko steht stellvertretend für viele Zivildiener, die ihren Dienst um drei Monate verlängern. Für den jungen Osttiroler geht die Verlängerung „aber in Ordnung“.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

Einer für alle. Das hat sich Philipp Pochlatko, ein 19jähriger Mann aus Schlaiten in Osttirol gedacht, als es hieß – der Zivildienst wird verlängert.

OSTTIROL. Eigentlich hätte Philipp am 30. März abgerüstet und seinen Zivildienst beim Roten Kreuz Osttirol in Lienz beendet. Doch da hatte ein Virus etwas dagegen: Philipp geht in die Zivildienst-Verlängerung.
„Ich habe meinen neuen Arbeitsvertrag bei einer Osttiroler Firma schon unterschrieben. Dort hätte ich begonnen, als Elektrotechniker zu arbeiten, erzählt der junge Mann, der die Fachschule für Mechatronik absolviert hat, bevor er im Juli 2019 mit dem Zivildienst beim Roten Kreuz Osttirol begonnen hat. Doch noch bevor der Zivildienst zu Ende ging, erreichte ihn die Nachricht, dass er verlängern müsse.

Halb so schlimm

Für Philipp Pochlatko brach im ersten Augenblick schon ein bisschen eine Welt zusammen, denn der Job, auf den er sich so gefreut hat, schien verloren. „Die Lebensplanung wird einem genommen“, schildert er das Gefühl.
„Jetzt – mit zeitlichem Abstand betrachtet - ist das Ganze nur mehr halb so schlimm, vor allem, weil mein neuer Arbeitgeber sehr verständnisvoll reagiert hat“, zeigt sich der Helfer erleichtert. Er bekam sogar das Angebot, sich nach der Zivildienstverlängerung erneut zu bewerben, sodass sich Philipp sicher ist, es wird schon wieder und er wird seinen Wunschjob auch nach der Zivildienstverlängerung bekommen.

Die Erfahrung „Rettungsdienst“ verlängern

Die nächsten Monate konzentriert sich der junge Mechatroniker ganz auf seine neue, alte Aufgabe. „Ich habe in diesen Monaten beim Roten Kreuz viel gesehen, manches war nicht so schön, wenn ich beispielsweise an die Verkehrsunfälle denke. Einige Erinnerungen sind aber definitiv sehr positiv. Während der Krankentransporte kommt man mit den Patienten ins Gespräch, man erfährt vieles, lernt andere Sichtweisen kennen und hört Zeitgeschichte aus erster Hand.“
Und abschließend sagt er: „Auch, wenn die nächsten Monate anders als geplant ausschauen und ich nicht so viel verdiene, wie ich gedacht habe - Österreich braucht mich jetzt und ich freue mich auf den Beitrag, den ich leisten kann“.

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