Französinnen suchen verschollene Halbschwester in Osttirol

Martine Chambon (l.) und Veronique Laffont suchen in Osttirol nach ihrer vermeintlichen Halbschwester. | Foto: Jeller
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  • Martine Chambon (l.) und Veronique Laffont suchen in Osttirol nach ihrer vermeintlichen Halbschwester.
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BEZIRK (ebn). Eine Beziehung eines französischen Soldaten zu einer Osttirolerin, ein daraus entstandenes Kind, die wirren der Nachkriegszeit und ein Anruf in Frankreich - das sind die Eckpfeiler der Suche zweier Französinnen nach ihrer vermeintlichen Halbschwester.

Pierre Alfred Charles Thonier, Offizier der französischen Armee, war von 1940 bis 1945 als Kriegsgefangener in einem Arbeitslager in Lienz. In dieser Zeit lernte er eine junge Frau kennen. Aus der Beziehung entstand auch eine Tochter. Nach seiner Befreiung kehrte der Offizier wieder nach Frankreich heim. Frau und Kind blieben zurück. Zu Hause gründete Thonier eine Familie und erzählte nichts von seiner Tochter in Österreich. Ob er überhaupt von seiner Tochter wusste ist nicht geklärt. Pierre Thonier ist mittlerweile verstorben, seine Vergangenheit holte die Familie dennoch ein. Im Jahr 2012 erhielt seine Witwe einen Anruf von einer Österreicherin und ihrer Tochter, in dem sie gefragt wurde ob ihr Mann noch lebe und falls nicht, wo sein Grab sei, damit sie dieses besuchen könnten.

Die 90-jährige war von der Frage so überrascht, dass sie keine Auskunft gab. Erst viel später erzählte sie ihren Kindern von dem Anruf und diese machten sich daraufhin auf, ihre vermeintliche Halbschwester und deren Mutter zu finden. Erste Station war daraufhin Osttirol. Vergangene Woche waren sie eine Woche im Bezirk um vor Ort nach Hinweisen zu suchen. Bislang vergebens. Auch bei "Herzen Ohne Grenzen", einem Verein der Besatzungskindern und versprengten Familienangehörigen hilft wieder zusammenzufinden, hatte man bislang keinen Erfolg.

Die Ausgangslage ist dürftig. Weder wissen die Thonier-Kinder den Namen ihrer Halbschwester, noch ob sie überhaupt noch in Osttirol lebt. Auch wenn es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht, versuchen sie dennoch über alle zur Verfügung stehenden Kanäle ihre Halbschwester zu finden.

Die Suchanzeige mit der Nummer 577 auf "Herzen ohne Grenzen" finden Sie hier
Falls sich jemand von der Geschichte angesprochen fühlt, oder etwas dazu beitragen kann, bittet die Familie Thonier um Kontaktaufnahme. Selbstverständlich sind auch die Bezirksblätter Osttirol gerne bereit eventuelle Nachrichten weiterzuleiten.

Martine Chambon (l.) und Veronique Laffont suchen in Osttirol nach ihrer vermeintlichen Halbschwester. | Foto: Jeller
Pierre Thonier war von 1940 bis 1945 als Kriegsgefangener in einem Arbeitslager in Lienz. | Foto: Herzen ohne Grenzen
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