Geplanter Windpark
In Assling formierte sich eine Bürgerinitiative gegen Windräder

Auf der Compedal Alm sollen sich in Zukunft sieben riesige Windräder drehen und Strom erzeugen. | Foto: privat
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  • Auf der Compedal Alm sollen sich in Zukunft sieben riesige Windräder drehen und Strom erzeugen.
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Anfang November wurde Pläne der Gemeinde Assling bekannt, auf der Compedal Alm in Assling einen Windpark zu errichten. Nun formiert sich in der Gemeinde Widerstand gegen das Projekt.

ASSLING. "Wir haben uns als Gruppe zusammengefunden, um in Sachen der geplanten Windkraftanlage im Bereich der Hochalm Compedal im Gemeindegebiet von Assling initiativ zu werden, weil uns der Erhalt dieser einzigartigen, ökologisch wertvollen und unberührten Hochebene sehr am Herzen liegt", erklären die Mitglieder der Bürgerinitiative gegen Windräder auf der Compedal.
Das Elektrowerk Assling (EWA) plant, im Bereich Compedal auf einer Seehöhe zwischen 2100 bis 2300 Metern eine Windkraftanlage mit sieben Windrädern zu errichten. Die Nabenhöhe der Windräder würde etwa 100 Meter betragen, inklusive Rotorblätter kommt man auf eine sichtbare Höhe von ca. 170 Metern. So würde auf der Asslinger Hochalm einer der höchstgelegenen Windparks Europas entstehen.

Unschätzbarer Naturraum

"Wir schätzen die bisherigen Leistungen des EWA zur Erzeugung von erneuerbarer Energie sehr, wenden uns jedoch vehement gegen dieses neue Megaprojekt und fordern einen Stopp der Planungsmaßnahmen", erklären die Kritiker und führen mehrere Gründe für ihre Ablehnung an.
So würde durch die geplante Windkraftanlage die einzigartige Naturlandschaft unwiederbringlich zerstört werden. Aufwändigen Baumaßnahmen und die notwendigen Wegbauarbeiten lösen Bedenken aus.

Foto: privat

"Wenn dieses Projekt umgesetzt wird, bleibt auf der Compedal-Hochalm kein Stein auf dem anderen. Angefangen von Wegneubauten und –verbreiterungen, Errichtung riesiger Auskehren, über aufgeschobene Abstellflächen für Kräne und enorme Aushübe für die Betonsockel der Windräder bis hin zur Errichtung einer Ableitung ins Tal, wahrscheinlich bis Amlach. Der Betreiber spricht von lediglich einem Kilometer Wegneubau. Das ist für uns nicht nachvollziehbar", so die Kritiker.

Wirtschaftliche Zweifel

Auch die Wirtschaftlichkeit zweifelt man an. "Bedenklich sehen wir den geplanten Windpark auch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, da es keine Erfahrungswerte für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen auf dieser Höhe gibt. Es stellt sich die Frage, ob die kolportierten Investitionskosten von 60 Millionen Euro eingehalten werden können bzw. welches Risiko für die Genossenschaft EWA und deren Mitglieder entsteht, sollten die Baukosten explodieren. Selbst wenn die geschätzten 60 Millionen Euro halten würden, wirft die Anlage erst nach frühestens zehn Jahren Gewinn ab."

Ein Teil der Bürgerinitiative, die sich gegen den geplanten Windpark ausspricht. | Foto: privat
  • Ein Teil der Bürgerinitiative, die sich gegen den geplanten Windpark ausspricht.
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Wir sind grundsätzlich nicht gegen die Erzeugung erneuerbarer Energie durch Windräder. Für uns stellt sich aber die Frage der Nachhaltigkeit, wenn Windkraftanlagen in unberührte und unerschlossene Naturlandschaften gebaut werden. Assling leistet jetzt schon einen bedeutenden Beitrag zur Erzeugung von erneuerbaren Energien. Mit der geplanten Windkraftanlage soll Strom für weitere 18.000 Haushalte erzeugt werden. Wozu?", fragen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative.

Um den Protest breit zu untermauern wurde eine Online-Petition gestartet. Unter change.org kann man die Sache unterstützen.

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