Lawinengefahr bleibt angespannt

Bergrettungs-Chef Peter Ladstätter: "Die Situation ist brandgefährlich." | Foto: Brunner Images
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BEZIRK. Auch wenn man es aufgrund der Schneelage nicht vermuten mag, so ist die Lawinensituation nicht nur in Nordtirol angespannt, sondern auch im Bezirk Lienz.
"Es ist ein absoluter Trugschluss, dass wenig Schnee keine Lawinengefahr bedeutet. Die Situation ist sogar brandgefährlich", erklärt Peter Ladstätter, Leiter der Osttiroler Bergrettung.

Gefahrenstufe drei

Grund dafür ist zum einen die sehr schlecht aufgebaute Schneedecke, zum anderen die Sturmsituation und die damit verbundenen Triebschneeansammlungen, die die Lawinengefahr in Gebieten über 2000 Metern auf Stufe drei der fünfstelligen Skala ansteigen lässt. Bereits bei geringer Zusatzbelastung können Lawinen ausgelöst werden. "Die Situation wird offensichtlich oft verkannt, denn die meisten Unfälle passieren bei Gefahrenstufe drei", berichtet Ladstätter.

Verschärfte Situation

Gängige Annahmen, dass bestimmte Hanglagen sicherer zu befahren sind als andere, gelten im Moment ebenfalls nicht. "Egal ob Süd-, Nord-, Ost- oder Westlage, aufgrund der Sturmsituation ist zur Zeit kein Hang sicher. Die turbulente Wetterlage am Wochenende hat die Situation zusätzlich verschärft", warnt der Bergrettungs-Chef.
"Wer momentan eine Skitour geht, der sollte sich wirklich sehr gut auskennen und Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation haben. Andernfalls rate ich, auf den präparierten Pisten zu bleiben", so Ladstätter.
"Der schneearme Winter ist sehr tückisch, denn der Schneedeckenaufbau ist sehr schlecht, und daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern", erklärt Rudi Mair, der Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes. Schuld seien die frühen Schneefälle und das sehr wechselhafte Wetter mit geringen Neuschneezuwächsen über 2000 m Seehöhe. "Am besten wäre mit großen Neuschneemengen geholfen, aber auch diese sind über das Wochenende hinaus nicht in Sicht. Die Lawinensituation in Tirol bleibt daher äußerst angespannt", sagt Mair.
Umfangreiche Informationen zur aktuellen Lage bietet auch die Seite des Tiroler Lawinenwarndienstes unter lawine.tirol.gv.at.

Bergrettungs-Chef Peter Ladstätter: "Die Situation ist brandgefährlich." | Foto: Brunner Images
Leichtsinniges Verhalten im Gelände gefährdet das eigene Leben und das der Retter. | Foto: Hans Ebner
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