Innervillgraten
Neue Wege gegen den Leerstand

Gina Streit (RMO), Raumplaner Thomas Kranebitter freuen sich mit Bürgermeister Josef Lusser, GR Christof Schett, Vize-Bgm. Roland Lanser über das gelungene Projekt. | Foto: Hans Ebner
  • Gina Streit (RMO), Raumplaner Thomas Kranebitter freuen sich mit Bürgermeister Josef Lusser, GR Christof Schett, Vize-Bgm. Roland Lanser über das gelungene Projekt.
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Wie viele andere Gemeinden kämpft man auch in Innervillgraten mit zu vielen leerstehenden Häusern. 8,4 Prozent der 250 untersuchten Gebäude in der Gemeinde sind nicht bewohnt.

INNERVILLGRATEN. Im Rahmen eines Intereg Projektes arbeitete die Gemeinde an Möglichkeiten, dem Leerstand zu begegnen und entgegenzuwirken.
Zielsetzung war zum einen eine Ist-Analyse und eine Sensibilisierung der Einwohner für das Thema. Gemeinsam mit den Innervillgrater BürgerInnen wurden Themenschwerpunkte gesetzt, aus denen auch konkrete Projekte wachsen sollen.

Unter dem Titel "Innervillgraten- Neue Wege in die Zukunft" startete man 2019 den Prozess. Herauskristallisiert haben sich die Themen Direktvermarktung, Almhütten und Wegenetz sowie Jugend und Veranstaltungen.
Es blieb aber nicht bei den reinen Ideen und Vorschlägen auf dem Papier. Mittlerweile hat man mit dem Dorfladele am Kirchplatz, einem "Handwerkerweg" und der vereinfachten touristischen Nutzung von Almhütten auch erste konkrete Ergebnisse.
Vor allen in Sachen Almhütten hat die Innervillgrater Initiative etwas bewegt. Dabei geht es vor allem darum, rechtliche Grundlagen zu klären und die touristische Entwicklung der Almwirtschaft sicherzustellen. "Bei uns gibt es 72 Almhütten, von denen rund 80 Prozent vermietet werden. Das sind rund 250 Betten. Diese Vermietung ist bei uns ein Wirtschaftszweig und wir mussten ihn auf rechtlich solide Beine stellen", erklärt Bürgermeister Josef Lusser.

Raumordnung geändert

Konkret bewerkstelligte man es, dass die Tiroler Landesregierung sowohl das Raumordnungsgesetz als auch die Bauordnung in einigen Punkten abänderte. Bergchalets werden in Innervillgraten deshalb aber keine entstehen. "Unsere Almhütten dürfen ihren Charakter nicht verlieren. Es geht vor allen um die Anzahl der Betten, die vermietet werden darf. Grundsätzlich müssen die Gebäude so bleiben, wie sie sind. Die Alm muss außerdem bewirtschaftet werden. Wenn es in einem Gebäude beispielsweise kein fließendes Wasser gibt, kann man es nicht einfach installieren und einen Kanal graben", erläutert Gemeinderat Christof Schett, der auch Obmann des Dorferneuerungsausschusses ist.

Neue Wege

Die neuen Wege in der Gemeinde sind auch durchaus wörtlich zu nehmen. "Wir haben in der Gemeinde noch zahlreiche Handwerker, die von ihrer Arbeit etwas verstehen. Das wollen wir den Menschen näherbringen. Der 'Handwerkerweg' ist ein Dorfrundweg und führt vorbei an alten Zäunen, Harpfen, den örtlichen Handwerksbetrieben und gibt Einblicke in das traditionelle Handwerk im Tal", so Lusser.

Im August dieses Jahres findet das Interreg Projekt seinen offiziellen Abschluss. Die Weiterentwicklung des Ortes stoppt damit aber nicht. "Ich bin mir sicher, das entspricht nämlich unserer Mentalität, dass viele Initiativen weitergehen und neue entwickelt werde", so Vize-Bürgermeister Roland Lanser.

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