Mehr Flexibilität
Kinderbildung und Kinderbetreuung im Bezirk Lienz
In Osttirol gibt es insgesamt 87 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. In Zukunft will man vermehrt auf gemeinde- und betriebsübergreifende Kinderbetreuung setzen. Deshalb sind Koordinierungsstellen in Planungsverbänden und digitale Bedarfserhebungen geplant.
OSTTIROL. Insgesamt knapp 95 Prozent aller Kindergartenkinder wohnen auch in der Standortgemeinde der Einrichtung. Rund fünf Prozent der Kinder müssen für den Besuch des Kindergartens über die Gemeindegrenze pendeln. Vor allem während der Ferienzeiten und am Nachmittag verschiebt sich der Bedarf zwischen den Gemeinden, weshalb vermehrt gemeindeübergreifende Kooperationen zwischen den Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen genutzt werden sollen, um Betreuungsplätze angepasst an den aktuellen Bedarf zur Verfügung zu stellen.
Um die Gemeinden als Erhalter der Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen bestmöglich einzubinden, lud Bildungslandesrätin Cornelia Hagele kürzlich alle BürgermeisterInnen des Bezirks Lienz zum Austausch ein.
„Wir wollen hinsichtlich des Verwaltungsaufwands flexiblere und effizientere Rahmenbedingungen für die Erhalter schaffen. Mit gemeindeübergreifenden Kooperationen, geplanten Koordinierungsstellen in den jeweiligen Planungsverbänden und einer digitalen Anmeldeplattform zur Bedarfsermittlung in den Bezirken sowie dem Ausbau der Tageselternstrukturen wollen wir Schritt für Schritt das Recht auf einen Betreuungsplatz in Tirol umsetzen“, betont LRin Hagele.
Aktuelle Betreuungssituation in Lienz
Im Betreuungsjahr 2022/23 betreuten rund 262 ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte in Osttirol insgesamt über 2.170 Kinder unter 15 Jahren. Aufgeteilt auf die verschiedenen Einrichtungsbereiche gibt es im Bezirk 45 Kindergärten, 12 Kinderkrippen, einen Hort, 16 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 12 Ganztagsschulen und eine Kinderspielgruppe. Neben den 46 öffentlichen Einrichtungen der Gemeinden stehen zudem 12 privat geführte Einrichtungen sowie ein Betriebskindergarten zur Verfügung.
„Vom Recht auf die Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes profitieren die Gemeinden, der Bezirk und die gesamte Bevölkerung. Eine qualitätsvolle, ganztägige und ganzjährige Bildung und Betreuung unserer Kinder ist ein wesentlicher Bestandteil, um vor allem junge Familien in einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen und ein echter Standortvorteil für die Gemeinden. Zudem sind eine gute, umfassende Bildung und Betreuung für alle Kinder die beste Voraussetzung für echte Chancengleichheit“, so Landtagsvizepräsidentin und Bürgermeisterin von Lienz Elisabeth Blanik.
Kampagne liefert Einblick in die Elementarbildung
Einer der ersten Schritte ist die bereits ausgerollte Kampagne „Wir sind elementar.“ Seit Anfang Oktober sollen durch sie in den kommenden Wochen und Monaten Personen für die Elementarpädagogik begeistert bzw. bestehendes Personal gehalten und wertgeschätzt werden. Die Webseite www.wirsindelementar.at bietet Informationen zu den verschiedenen Berufsbildern und listet alle elementarpädagogischen Ausbildungswege für Weiter-, Quer- und NeueinsteigerInnen auf. Individuelle Beratungen sind über eine eigens geschulte Ausbildungsberaterin per Telefon oder E-Mail möglich.
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