Lienzer Geschäfte rüsten auf
Osttirols Polizei setzt auf Prävention; Unternehmer sollen in mehr Sicherheit investieren
Immer wieder werden Lienzer Geschäfte von Einbrechern heimgesucht. Die Bezirkspolizei ersucht die Geschäftsinhaber, sich besser zu rüsten.
LIENZ (ebn). Nachdem im letzten halben Jahr bereits ein Optiker, zwei Modeboutiquen und ein Sportfachgeschäft Opfer von dreisten Einbrechern geworden sind, wurde Anfang April wieder eine Modeboutique in der Lienzer Innenstadt heimgesucht. Über 600.000 Euro beträgt der Schaden, den die Einbrecher im letzten halben Jahr verursacht haben. Ein Einbruch schadet dem Opfer nicht nur in finanzieller Hinsicht, auch die Psyche leidet darunter.
Gruppeninspektor Hans-Peter Gomig von der Lienzer Polizei informierte vergangene Woche interessierte Ladenbesitzer, wie sie ihre Geschäfte besser schützen können. Die Zeiten haben sich gewandelt, so Gomig. Die Einbrecher werden immer professioneller und viele Geschäfte seien nur unzureichend geschützt.
„Ich kenne einige Geschäfte in Lienz, wo man nur eine Nagelfeile braucht, um hineinzukommen“ so der Gruppeninspektor. Es hat sich gezeigt, dass ein Einbrecher im Schnitt drei bis fünf Minuten dafür aufwendet, eine Tür oder ein Fenster aufzubrechen. Gelingt das in dieser Zeit nicht, so steigt die Chance entdeckt zu werden und der Täter flüchtet meist. Dieser Zeitraum ist es, bei dem Unternehmer am besten ansetzen können. Die Polizei setzt auf Prävention. „Je länger man braucht um einzubrechen, desto eher lässt ein Täter die Finger davon“ so Gomig.
Verschiedenste Möglichkeiten
Die Möglichkeiten, sein Geschäft zu schützen und es einem Einbrecher so schwer wie möglich zu machen sind vielfältig. Die häufigsten Schwachstellen sind Fenster und Türen. Ein geübter Einbrecher braucht 15 Sekunden um ein Fenster auszuhebeln. Auch mit alten oder nicht optimal montierten Schließzylindern an Türen haben Einbrecher ein leichtes Spiel.
Haben Fenster und Türen z.B. Sicherheitsscharniere, so müssen schon die Scheiben eingeschlagen werden. Da ein Einbrecher Lärm eher vermeiden will, seien solche Scharniere laut Gomig eine der wichtigsten Investitionen für Unternehmer. Aufrüstung in Sachen Sicherheit ist immer mit Investitionen verbunden. Aber es muss nicht immer eine teure Sicherheitsverglasung sein. Auch Folie, die auf Scheiben aufgeklebt wird, bietet einen guten Schutz.
Auch elektronische Sicherungen wie eine Alarmanlage, die direkt mit dem Polizeiposten verbunden ist, wirkt abschreckend. „5000 - 6000 Euro hat ein Unternehmer für die Sicherung seines Geschäfts investiert, nachdem er gleich zweimal Opfer von Einbrechern wurde“ so Gruppeninspektor Gomig.
Absolute Sicherheit gegen einen Einbruch gibt es nicht, jedoch können Unternehmer zahlreiche Möglichkeiten nutzen, um kein Opfer von Einbrechern zu werden. Die Polizei berät Interessierte kostenlos. Unter der Telefonnummer 059133 kommt man zur nächstgelegenen Dienststelle. Oder Interessierte wenden sich direkt an die Polizeiinspektion Lienz unter 059133/7230100.
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