Neue Lifte braucht das Land

Platter | Foto: Ebner

<B>Tiroler Seilbahngrundsätze werden überarbeitet-Heinz Schultz erhält die Bergbahn St. Jakob

Landeshauptmann Günther Platter ändert die Tiroler Seilbahngrundsätze. In St. Jakob regiert ab jetzt der Liftkaiser Heinz Schultz.

BEZIRK/ST. JAKOB (ebn). </B>Bei seinem Besuch im Bezirk Lienz Mittwoch vergangener Woche sprach der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter über die Neuerung der Seilbahngrundsätze in Tirol.

Osttirol nimmt demnach eine Art Sonderstellung im Land ein. „Wir müssen für Osttirol spezielle Überlegungen anstellen. Es sind große Wünsche vorhanden, da dürfen wir nicht einfach drüberfahren“ so Platter in Bezug auf die Schischaukel Sillian-Sexten und das Projekt Langschneid in St. Jakob in Defereggen. Die Evaluierung, also die Neubewertung der Grundsätze, wird noch heuer abgeschlossen.

<B>Neue Hoffnung für Schischaukel</B>
Etliche Anläufe für eine Skischaukel im Grenzgebiet zwischen Osttirol und Südtirol gab es in den letzten Jahren, alle Umsetzungsversuche scheiterten jedoch. Das Land Tirol stellte sich wiederholt auf den Standpunkt, dass es sich bei dem Projekt um eine Neuerschließung handle, und eine solche wiederum sei nach den Tiroler Seilbahngrundsätzen nicht gestattet. In Osttirol ist das ­öffentliche Interesse an einer Skischaukel Sillian-Sexten vor allem deshalb groß, weil das Skigebiet in den riesigen Südtiroler Kartenverbund Superski Dolomiti einbezogen werden könnte. Der Tourismusverband Osttirol, die Marktgemeinde und der Wirtschaftsbund Sillian starteten im Vorjahr eine Unterschriftenaktion für die Skischaukel - ohne Erfolg. Jetzt könnte wieder neuer Schwung in das Projekt kommen. Denn nicht nur Tirol überarbeitet seine Seilbahngrundsätze, auch das Land Südtirol änderte seinen „Skipistenplan“. Damit sind jetzt etliche Neuerschließungen auf Südtiroler Seite möglich, u. a. auf den „Helm“, einen Grenzberg zwischen Südtirol und Osttirol.

Dem Bürgermeister von St. Jakob im Defereggen, Gerald Hauser sind die momentanen Grundsätze in Tirol ein Dorn im Auge.

<B>Grundsätze wirtschaftsfeindlich</B>
Die Seilbahngrundsätze seien beispielsweise für die Realisierung des Projekts „Langschneid“ in St. Jakob ein Hindernis. Sie stünden der touristischen Weiterentwicklung in einer benachteiligten Region wie Osttirol im Weg, kritisiert Hauser.

Wie es in St. Jakob weitergeht, entscheidet ab nun Tirols Liftkaiser Heinz Schultz. Die Gläubigerversammlung gab dem Zillertaler den Zuschlag für die angeschlagenen Bergbahnen. Über die Kaufsummen wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bergbahnen hatten im Winter laut Masseverwalter mit Verbindlichkeiten in der Höhe von 9,2 Millionen Euro den Konkurs anmelden müssen. Für die Gläubiger wird eine Quote von 40 Prozent erwartet.

In einer Aussendung erklärt Hauser, sein Bestreben als Bürgermeister und als Obmann der Urlaubsregion Defereggental werde es sein, durch konstruktive Gespräche mit der Schultz-Gruppe ein Maximum für den Deferegger Tourismus zu realisieren. „Unser Tal hat ein großes Potenzial, es geht nun darum, dieses auch mit Hilfe einer florierenden Bergbahn auszuschöpfen“, erklärt Hauser. Er versichert: „Wir stehen für konstruktive Gespräche offen zur Verfügung.“

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