Werkstatt machte Lust auf mehr

BEZIRK (red). Fünfeinhalb Stunden machten sich BürgerInnen aus Osttirol und Oberkärnten unter der Leitung von Thomas Beck aus Wien und Michael Hohenwarter aus Lienz Gedanken über die Zukunftsfähigkeit unseres gebirgigen Bezirks.

Den Rahmen für die Veranstaltung spannten dabei die globalen Herausforderungen im Kontext von Klimawandel, drohender Ressourcenknappheit und der Krise unseres Wirtschaftssystems, auf. Unterstützt wurden die Teilnehmer von Experten und Praktikern. Erich Hartlieb von der FH Kärnten gab interessante Einblicke zum Thema Innovation. Eine klare Vision, ein kooperatives Miteinander und Zugpferde sind für Hartlieb unabdingbare Bausteine für den Weg in die Zukunft. Elisabeth Eder und Angela Frey waren die „Zugpferde“ des erfolgreichen und zukunftsweisenden Projekts „Bauernkiste“ vor Ort und erzählten von ihren praktischen Erfahrungen, die sie in den letzten zwölf Jahren gemacht haben. Andrea Miglar-Tschapeller (Lebens- und Sozialberaterin) lenkte den Blick in das Innere der Osttiroler Bevölkerung und stellte fest, dass die Menschen zusehends ausbrennen und sich selbst zu wenig Zeit und Raum zur persönlichen Entfaltung geben.

Ideen im Überfluss
Im kreativen Ideens- und Schaffensprozess zeigte sich dann die geballte Energie der Teilnehmer. Eine intakte Natur, die Sicherung und innovative Weiterentwicklung von alten Kulturtechniken und ein achtsamer Umgang miteinander traten dabei als Leitlinien für den Zukunftsweg immer wieder zutage. Die Bandbreite der konkreten Ideen reichte von einem „Brandstore“ für Osttiroler Produkte, über alternative Angebote im Bildungssystem, dem Thema Samenautarkie, einem Netzwerk von „Öko-Bauernhöfen“ bis hin zu interreligiösen Pilgerwegen. Die Veranstaltung, ein gelungenes Experiment, das nach Wiederholung ruft. „Erste Fundamente sind gebaut und wir haben ein Gespür entwickelt, wohin die Reise führen kann. Es gilt nun das aufkeimende Potential zu stärken, damit daraus ein nachhaltiger Prozess entstehen kann“ meint Michael Hohenwarter, Gründer der Plattform „Ostttirol im Wandel“.