Wird in Osttirol zuviel gebaut?

OSTTIROl (ebn). Die Siedlungspolitik in Osttirol beschäftigt die Liste Fritz. Unter dem Titel „Wohnen in Osttirol: Wer baut, auf welchem Grund und für wen?“ wurde eine schriftliche Landtagsanfrage mit 35 konkreten Fragen an Landesrat Johannes Tratter eingebracht - die Ergebnisse wurden vergangene Woche präsentiert.

"Die Bevölkerungsentwicklung in Osttirol weißt einen negativen Trend auf. Dies bedeutet allerdings nicht, dass auch weniger Wohnraum benötigt wird. Die Zeiten ändern sich. Scheidungen, Singlehaushalte und andere Umstände verlangen trotz weniger Bevölkerung nach mehr Wohnraum", erklärt Markus Sint. Laut einer Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz, wird die Zahl der Haushalte in Osttirol, je nach Berechnungsmodell, bis zum Jahr 2030 um 700 bis über 100 wachsen. Dies kann vor dem Hintergrund, dass Bauland nicht in rauen Mengen zur Verfügung steht, zum Problem werden.

"Vergleicht man die Bedarfsprognosen mit der tatsächlichen Bautätigkeit der Gemeinnützigen Bauvereinigungen, dann decken diese den Bedarf eigentlich schon ab. Private Häuslbauer sind da noch gar nicht eingerechnet", erläutert Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz. Für die Partei stellt sich demnach die Frage, ob in Osttirol zu viel gebaut wird. "Gefährlich wird es, wenn Leerstand produziert wird. Dieser verkommt oft zu Freizeitwohnsitzen und das sind nicht die Dorfstrukturen, die wir uns vorstellen", so Sint.

Der Liste Fritz geht es nicht um den privaten Hausbau, sondern viel mehr um die Gemeinnützigen Bauträger. Aus diesem Grund traf man sich mit dem Geschäftsführer der Osttiroler Siedlungsgenossenschaft. "Es war ein sehr angenehmes und konstruktives Gespräch. Die OSG ist bemüht, die Mieten für ihre Kunden in den Tälern niedrig halten kann, das muss man hoch anrechnen", so Haselwanter-Scneider.

Ideen, wie z.B. eine Änderung der Fördermodelle, damit auch kleine Projekte oder Renovierungen finanzierbar werden, würden im Landhaus nicht gehört werden. "Im Wohnbereich ist viel Feigheit da. Es wird immer wieder davon geschwafelt wie kostbar unser Boden ist. Den Mut wichtige Schritte zu setzen, bringen die verantwortlichen Politiker allerdings nicht auf", erklärt Haselwanter-Schneider.

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