Lienzer Franz-Joseph Kaserne wird geschlossen

Die Franz-Joseph Kaserne in Lienz fällt dem Sparmaßnahmen von Verteidigungsminister Klug zum Opfer.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

LIENZ (ebn). Es wurde schon im Vorfeld damit spekuliert, dass die Franz-Joseph Kaserne in Lienz den Sparplänen von Verteidigungsminister Gerald Klug beim Bundesheer zum Opfer fallen wird.

Nun wurde dies vom Minister auch offiziell bekanntgegeben. "Straffung" oder "Zusammenlegung" heißen solche Maßnahmen im Politikerjargon. In Lienz ist das Jägerbataillon 24 stationiert - aufgeteilt auf zwei Kasernen. Dass beide der Reform standhalten war von Anfang an unwahrscheinlich.

Insgesamt sollen bundesweit 13 Kasernen geschlossen werden, die Militärmusik will Klug von neun auf vier Kapellen reduzieren. Ordentlich eingespart wird auch bei den schweren Waffen. Man konzentriere sich nun auf die „einsatzwahrscheinlichsten“ Aufgaben. In Tirol ist neben der Franz-Joseph-Kaserne auch die Frundsberg-Kaserne in Vomp von den Schließungsplänen betroffen. Landeck bleibt ein Bundesheerstandort.

Zukunft der Soldaten unklar

Was mit den in der Franz-Joseph Kaserne stationierten Soldaten geschieht ist noch nicht sicher. Derzeit sind 40 Berufssoldaten und 28 Mann der Kaderpräsenzeinheit in der Kaserne. Auf Nachfrage der Bezirksblätter bei Bataillonskommandant Berhard Rott
erklärt dieser: "Konkrete Abwicklungspläne gibt es erst, wenn der Nationalrat das Vorhaben abgesegnet hat. Dann beginnt das Stabskommando mit den Planungen." Die Soldaten einfach in die Haspingerkaserne zu verlegen sei allerdings nicht so leicht möglich. "Wir haben sowohl in der Haspinger- als auch in der Franz-Joseph Kaserne spezialisierte Einheiten, die verschieden Aufgaben haben. Man kann nicht einfach einen Kletterer zur Panzerabwehr versetzen. Ohne begleitende Maßnahmen ist ein Transfer nicht möglich. Wir werden aber in jedem Fall darauf achten sozial verträgliche personelle Maßnahmen zu treffen", so Rott.

Kapazitätsverlust

"Wir verlieren eine ganze Kompanie in Lienz. Das bedeutet einen Kapazitätsverlust von 50 Prozent. Das sollte die Politik auch sehen. Wir werden jedenfalls unser Bestes tun, um im Notfall gewohnt professionell arbeiten zu können", erklärt der Bataillonskommandant.

Gespart werden soll im Bundesheer auch beim Personal, in der Logistik sollen die Strukturen gestrafft werden. Die Personalkosten machen rund 65 Prozent des Budgets aus. Bis 2018 ist eine Verringerung von 1.400 Arbeitsplätzen oder 5,9 Prozent geplant. Derzeit beschäftigt das Heer rund 15.690 Soldaten und 8.300 Zivilbedienstete.

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