Geschichte aus Ottakring
Die Taten von Alfons Petzold und Adelheid Popp
Die Politikerin Adelheid Popp und der Künstler Alfons Petzold waren zwei Berühmtheiten der Stadt Wien mit engem Bezug zu Ottakring. Berichtet wird über das Leben der beiden Freigeister und wie ihre Taten und Werke den Zahn der Zeit überlebten.
WIEN/OTTAKRING. Zahlreiche berühmte Menschen, die die Geschichte Österreichs nachhaltig prägten, haben einen starken Bezug zum 16. Bezirk. Im Folgenden haben wir die Biografien zweier dieser besonderen Personen kurz zusammengefasst.
"Dichter des Proletariats"
Alfons Petzold war Österreichs wohl größter Arbeiterdichter. Im Jahr 1882 erblickte er im heutigen 15. Bezirk das Licht der Welt und lebte später einige Jahre lang in Ottakring. Im Jahr 1905 fand Petzold im Volksheim Ottakring eine neue Heimat. Er besuchte dort Vorlesungen, hielt selbst Vorträge und es dauerte nicht lange, bis Petzold durch seine Dichterlesungen eine gewisse Berühmtheit erlangte.
Bereits 1910 wurde sein erster Gedichtband "Trotz alledem!" veröffentlicht. Dadurch wurde Petzold mit einem Schlag als "Dichter des Proletariats", also der Arbeiter, bekannt. Das erfolgreichste Werk aus seiner Feder ist der Roman "Das rauhe Leben". Es handelt sich dabei um seine Autobiografie. Den Namen Alfons Petzold kann man noch heute in zwei Gassen Wiens lesen.
Vorreiterin der Politikerinnen
Adelheid Popp legte in der österreichischen Politik den Grundstein für Frauen. Die Wienerin war die erste Berufspolitikerin Österreichs, die aufgrund ihres Engagements von ihrer Partei angestellt wurde. Sie gehörte dem provisorischen Gemeinderat der Stadt Wien nach dem Ersten Weltkrieg an und kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 16. Bezirk. Des Weiteren war sie von 1919 bis 1920 auch Mitglied des "fixen" Gemeinderats der Stadt.
Adelheid Popp versuchte auch außerhalb ihrer politischen Laufbahn, das Leben für Frauen zu verbessern. Zum Beispiel setzte sie sich dafür ein, das geschlechterübergreifende Wahlrecht in Wien einzuführen. Ebenso forderte Popp, dass die Lohnlücke zwischen Männern rund Frauen geschlossen werden sollte. Ihr Engagement wurde 1949 von der Stadt Wien mit der Benennung einer Wohnhausanlage in Ottakring nach ihr geehrt. 2011 benannte man zusätzlich die Adelheid-Popp-Gasse in der Donaustadt und den Adelheid-Popp-Park in Hernals nach der Politikerin und Frauenrechtlerin.
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