Ottakring-Bezirkschef Franz Prokop
"Ottakring bleibt optimistisch"
Ottakring ist im Sommer und darüber hinaus ein heißes Pflaster. Die BezirksZeitung bat Vorsteher Franz Prokop (SPÖ) zum Sommergespräch.
WIEN/OTTAKRING. Der Sommer-Talk in den Bezirken hat Tradition. Heiße Themen gibt es genug: Teuerung, Schulden, Energiepreise und Transparenz sind nur einige davon. Im Interview mit der BezirksZeitung steht Bezirksvorsteher Franz Prokop Rede und Antwort.
Sie haben im Jänner gesagt, dass Sie mit einem positiven Gefühl ins Jahr 2022 gehen. Hat sich das bestätigt?
FRANZ PROKOP: Es sind viele Ereignisse über uns hereingebrochen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Krieg und Energiekrise sind Herausforderungen für die Menschen in der Ukraine, welche wir hier auch aufnehmen. Vor allem auch für die Kinder. Wir bemühen uns, auch durch viele Kontakte, Chancen in unserem Land zu ermöglichen. Man muss aber trotzdem optimistisch bleiben und die Herausforderungen anpacken.
Sie haben wieder 16 Projekte für den 16. Bezirk angekündigt. Wurde hier angepackt?
Natürlich wurde angepackt. Die Thaliastraße, der zweite Abschnitt wurde begonnen. Das ist ein zentrales Projekt mit großer Außenwirkung.
Für die Thaliastraße soll es heuer eine neue Weihnachtsbeleuchtung geben. Ist dieses Vorhaben aufgrund der hohen Energiepreise noch zu halten?
Angeschafft haben wir sie. Wir überlegen noch, ob wir sie auch aufdrehen, kürzer in Betrieb nehmen oder die Zeit anpassen.
Muss bzw. kann der Bezirk bei den Energiekosten einsparen?
Natürlich wird in den Schulen und Kindergärten schon darauf geschaut. Es wird angepasst. Es gibt ja eine Expertenkommission, die Vorschläge machen wird. Wo wir Möglichkeiten haben, werden wir uns damit auseinandersetzen.
Sollte der Bezirk nicht generell den Sparstift ansetzen? Die Neuverschuldung ist auf über eine Million Euro (Anm.: 1.192.061,06 Euro) angestiegen.
Das Geld wurde sinnvoll investiert. Wir haben jede Schule im Bezirk saniert. Ja, das hat viel gekostet. Zwei Drittel der Bezirksräte stehen dazu. Jeder Euro, der in Bildung investiert wird, kommt um ein Vielfaches zurück. Das war ein bewusst gewählter Weg. Wir haben auch in den öffentlichen Raum investiert. Natürlich kostet die Thaliastraße auch dem Bezirk Geld. Ich stehe zu jedem ausgegebenen Euro, weil er nicht verschwendet wurde.
Der zweite Abschnitt der Thaliastraße, Feßtgasse bis U3 Station Ottakring, wurde im Mai begonnen. Wie ist der Stand?
Derzeit sind wir voll im Zeitplan.
Allein auf diesem Abschnitt sollen 88 Bäume gepflanzt werden. Sie haben 180 Neupflanzungen für 2022 angekündigt. Wo werden neue Bäume kommen?
Auch in den Seitengassen. Man kann die Bilanz am Anfang nächsten Jahres vorlegen. Im öffentlichen Raum wird das auch dokumentiert. Der Hauptteil ist natürlich die Thaliastraße. Dort, wo es die Möglichkeit gibt, machen wir das natürlich. Bei Bauvorhaben werden Baumpflanzungen in Ottakring schon seit vielen Jahren mitgeplant.
Der Nachbarbezirk Hernals muss sich vor dem Verwaltungsgericht bezüglich Baumpflanzungen rechtfertigen. In dieser Frage geht es auch um Transparenz. Sollen Ämter und Behörden transparenter werden?
Alles was man im Einvernehmen lernen kann, sollte man offen diskutieren. Verbesserungen und Evaluierungen sollte man immer machen. Ein Vertrauen zu den Fachdienstellen muss man auch haben. Die machen sehr gute Arbeit. Aber wenn man dazulernen kann, sollte man sich nicht verschließen.
Wann wird es einen Livestream der Bezirksvertretungssitzungen geben?
Die nächste Sitzung wird wieder in der Ottakringer Brauerei stattfinden. Aber im Amtshaus ist alles fertig für den Livestream. Wir sind startbereit.
Wie schaut ein guter Tag bei über 30 Grad im 16. Bezirk aus?
Am Brunnenmarkt flanieren und ein gutes Frühstück einnehmen. Dabei mit vielen Menschen reden. Dann weiterflanieren zum Bierfest der Ottakringer Brauerei. Zum Schluss mit dem Enkel auf die Jubiläumswarte.
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