BV-Stellvertreterin
Stefanie Lamp ist die neue, starke Ottakringerin
Die 34-jährige Stefanie Lamp wurde in der heutigen Bezirksvertretungswahl zur neuen Bezirksvorsteher-Stellvertreterin gewählt. Die Neubesetzung könnte im Hinblick auf die Wien-Wahl 2025 eine weitreichende Wirkung haben.
WIEN/OTTAKRING. Den Fragen in diese Richtung ist Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) bisher immer gekonnt ausgewichen. Doch die Spatzen pfeiffen es schon lange von Ottakrings Dächern. Stefanie Lamp, bisher Bezirksrätin und Vorsitzende der Kulturkommission, wurde zur neuen Bezirksvorsteher-Stellvertreterin gewählt. Sie löst auf diesem Posten Eva Weißmann ab.
Mit Blick auf die nächste Wien-Wahl 2025, wohl ein strategischer Schritt. Bezirkschef Franz Prokop ist 65 und dürfte laut SPÖ-Statut nicht mehr als Spitzenkandidat antreten. Ist Lamp, die schon den Vorsitz der Ottakringer Kinderfreunde von Prokop geerbt hat, die logische Nachfolgerin? "Die Frage ist legitim, aber das werden die Gremien im nächsten Jahr entscheiden. Ich freue mich erst mal auf die neue Aufgabe", sagt Lamp unaufgeregt.
Im Gespräch streicht sie immer wieder hervor wie gut man im Team Ottakring arbeite. "Jeder deckt unterschiedliche Aspekte ab. Franz hat den Bezirk so stark vorangetrieben und Meilensteine gesetzt. Auch bei Eva sind die Fußstapfen riesengroß. Ich freu mich auf das Team", schildert die neue starke Frau in der Bezirksvorstehung.
Direkter Kontakt zu Ottakring
Stefanie Lamp ist seit 2018 Bezirksrätin und seit 2020 Vorsitzende der Kulturkommission. In ihrer Amtszeit wurde erstmals der Ottakringer Kunstpreis vergeben. Der kommunalpolitische Berufsweg sei ein bewusst gewählter: "Mit Ideen, Anregungen aber auch Beschwerden und Sorgen ist man direkt bei den Bewohnern. Ich fühle mich dabei wohl und tue das gern."
Ein gutes Miteinander sei Lamp wichtig. Sowohl mit dem politischen Mitbewerbern als auch den Ottakringern. Richtige politische Entscheidungen müssen der Mehrheit der Bevölkerung dienlich sein. So ihre Einstellung. Das es immer unterschiedliche Meinungen gäbe, vor allem politisch, sei klar. Die neue BV-Stellvertreterin hält fest: "Nichts passiert im Interesse von Stefanie Lamp. Ich stehe zur Verfügung und habe ein offenes Ohr. Das kann ich garantieren."
Geld, Kinder und Ämter
Das Lamp mit der neuen Aufgabe auch einen ordentlichen Gehaltssprung macht (Anm.: rund 4.500 Euro brutto), sei niemals Anreiz gewesen. "Das ist mein Job. Über Gehälter, Stichwort nicht amtsführende Stadträte, kann man immer diskutieren. Ich lege mein Amt so an, dass ich bezirkspolitische Themen bearbeite und mich dem voll und ganz widme. Daher denk ich, dass es auch in Ordnung ist."
Bei dem einen oder anderen Termin wird man Stefanie Lamp sicher auch mit einer ihrer beiden kleinen Töchter antreffen. "Ganz sicher, aber ich habe genug Hilfe von Freunden und Familie um den Fokus noch mehr auf den Bezirk legen zu können." Den Vorsitz in der Kulturkommission legt sie zurück: "Ich bin kein Fan von einer Anhäufung von Ämtern."
Frauen in der Politik
Abschließend wollten wir wissen, ob Frauen in der Politik etwas anders oder gar besser machen? Aus der Sicht von Stefanie Lamp, können man das grundsätzlich nicht sagen. Eine Bilanz könne man nur ziehen, wenn man in vielen Bereichen genügend Frauen hat. "Ich glaube schon, dass Frauen im politischen Feld wichgtig sind. Wir sind die Hälfte der Bevölkerung. Dass hier nur Männer vertreten sein sollen, ist eine absurde Idee", sagt Lamp und fügt an: "Man sollte keinen Unterschied zwischen Geschlechtern machen. Jeder sollte sich repräsentiert fühlen."
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