Nachhaltige Ernährung
Wie gesund isst eigentlich Ottakring?
Helene Scheller hat untersucht, wie nachhaltig und gesund sich die Bewohner von Ottakring ernähren.
OTTAKRING. Das Studium der 27-jährigen Helene Scheller aus Ottakring klingt auf den ersten Blick etwas kompliziert: Socio-Ecological Economics and Policy. Dahinter steckt der Wunsch, mehr über Alternativen zu unserem derzeitigen Wirtschaftssystem zu lernen.
Die Frage "Wie wirtschaftet man, sodass man ein gutes Leben für alle schaffen kann, ohne die Grenzen der Tragfähigkeit der Erde zu übersteigen?" beschäftigt die Ottakringerin dabei besonders. Mit Beginn ihres Masterstudiums rückten die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcen und der Umgang mit Lebensmitteln in den Fokus ihres Interesses.
Fokus auf Nachhaltigkeit
Hinter all dem stehe die Frage "Warum sind wir mehr damit beschäftigt, welches tolle neue Auto wir uns bald kaufen können, als damit, was eigentlich tagtäglich bei uns auf den Essenstisch kommt?", so Scheller. Was das eigene Konsumverhalten betrifft, achtet die 27-Jährige besonders darauf, woher die Produkte kommen, die sie konsumiert.
"Lokal ist mir besonders wichtig, da ich dadurch nicht nur den Transportweg von Lebensmitteln und somit auch die CO₂-Emissionen reduziere, sondern auch die lokale Landwirtschaft unterstützen kann", so die Studentin. Doch nicht nur ihr eigenes Konsum- und Ernährungsverhalten ist ein wichtiger Faktor im Leben der 27-Jährigen. Auch die Frage, wie die Menschen in ihrem Umfeld darüber denken und handeln, interessiert sie.
Wie gesund isst Ottakring?
Deshalb hat sie im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Studie durchgeführt, die das Verhalten der Ottakringer in Bezug auf gesunden und nachhaltigen Lebenskonsum unter die Lupe nimmt.
"Da ich selbst hier lebe, finde ich es besonders spannend, zu erfahren, warum sich die Menschen in meinem Bezirk so ernähren, wie sie es tun, und was die Hürden auf dem Weg zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung sind." Die Studie zielte darauf ab, "mehr über die Beweggründe von Menschen im 16. Bezirk hinsichtlich der Wahl ihrer Lebensmittel zu erfahren".
Dabei hat sich unter anderem gezeigt, dass viele Teilnehmer der Studie nur wenig über nachhaltige und gesunde Lebensmittel wissen. "Ein Ergebnis ist, dass viele gesundes und nachhaltiges Essen mit teurem Essen verbinden und angaben, es sich deshalb nicht immer leisten zu können", so Scheller.
Gesund darf nicht teuer sein
Die Konsequenz müsse daher sein, dass nachhaltige und gesunde Lebensmittel verfügbar, zugänglich und erschwinglich sein müssen, um es den Menschen einfach zu machen, diese zu wählen. Und es sollte eine klare Ernährungsstrategie und -richtlinie geben, die Menschen auf die Folgen ihres Konsums aufmerksam macht.
Für Helene Scheller steht fest, dass sich Städte im Zuge einer Stadterneuerung auch stärker mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen müssen. Nur so könne man langfristig etwas verändern.
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