Haus Liebhartstal
"Wir Jungen können uns von den Alten viel abschauen"

Direktorin Ulrike Geier-Palaschke mit einer Bewohnerin beim Eingang zum Haus Liebhartstal. | Foto: Michael J. Payer
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  • Direktorin Ulrike Geier-Palaschke mit einer Bewohnerin beim Eingang zum Haus Liebhartstal.
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Das Haus Liebhartstal ist ein beliebtes Seniorenheim in Ottakring. Seit Juli gibt es in der Ottakringer Straße 264 eine neue Direktorin. Die BezirksZeitung hat Ulrike Geier-Palaschke zum Gespräch gebeten.

WIEN/OTTAKRING. In Wien gibt es 30 Häuser zum Leben. Der Name ist in den Senirenheimen Programm. Möglichst selbstbestimmt sollen hier alle Bewohnerinnen und Bewohner ihren Lebensabend verbringen können. Das wünscht sich auch Ulrike Geier-Palaschke als neue Direktorin im Ottakringer Haus Liebhartstal. Die BezirksZeitung hat mit der neuen Direktorin gesprochen.

Wie kam es zu ihrer Bestellung zur neuen Direktorin?
ULRIKE GEIER-PALASCHKE: "Ich bin nicht neu bei den Häusern zum Leben, weil ich schon 16 Jahre hier gearbeitet habe. Zwei Jahre war ich bei einem anderen Anbieter. Das will ich nicht missen, weil es immer gut ist, über den Tellerrand hinauszuschauen."

Warum jetzt das Haus Liebhartstal?
"Es freut mich riesig, dass es dieses Haus geworden ist. Nach meiner Karenz war ich schon mal hier. Ich war in Ottakring in der Schule und meine Oma hat im 16. Bezirk auch gewohnt. Deshalb ist es auch wie ein Heimkommen."

Ab wann gilt ein Mensch als alt?
"Das Alter spielt aus meiner Sicht keine Rolle. Es geht darum, Mensch zu sein. Es geht darum, dass wir hier Menschen betreuen, die aus welchen Gründen auch immer Unterstützung brauchen. Wir haben hier in Ottakring Menschen über 100 und Menschen, die deutlich jünger sind. Wir müssen Menschen dort abholen, wo sie stehen und für jeden das individuell passende Paket schnüren."

Ulrike Geier-Palaschke ist seit Juli neue Direktorin im Haus Liebhartstal in Ottakring. | Foto: Michael J. Payer
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"Den Mensch sehen"

Warum haben Sie sich für einen sozialen Beruf entschieden?
"Ich habe Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Das Thema war mir aber zu trocken. Ich will Dinge praktisch bearbeiten. Im Zuge meiner Diplomarbeit habe ich eine Seniorentheatergruppe gegründet und diese auch auf die Bühne gebracht. Dadurch bin ich auch zu den Häusern zum Leben gekommen, bin nie wieder weggekommen und bereue es nicht."

Was ist das Wichtigste in einem Haus zum Leben?
"Das Wichtigste aus meiner Sicht ist das Miteinander von 290 Bewohnerinnen und Bewohner und 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu kommt die riesige Menge an Angehörigen und Freunden. Damit diese System funktioniert, braucht es viel Verständnis und Kommunikation und Toleranz. Wir sehen den Menschen und nicht seine Einschränkungen."

Sie waren auch Projektleiterin bei der Schaffung eines Zu- und Angehörigenbeirates. Was kann man sich darunter vorstellen?
"Partizipation steht über allem drüber. Es ging darum, die Angehörigen im Haus einzubinden. Es geht darum, einen Lebensraum für die Bewohnerinnen und Bewohner zu gestalten. Jeder bringt seine Geschichte mit. Ich sehe es als unsere Aufgabe, alles so zu gestalten, dass sie sich wohlfühlen und hier Zuhause sind."

Ulrike Geier-Palaschke im hauseigenen Kaffeehaus. | Foto: Michael J. Payer
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"Ein Herz für alte Menschen"

Was müssen Mitarbeiter im Haus Liebhartstal mitbringen?
"Alle Mitarbeiter, egal in welchem Bereich, muss ein Herz für die Bewohnerinnen und Bewohner haben. Fachlichkeit ist wichtig und Voraussetzung, aber wenn man nicht Bedürfnis hat für die Menschen da zu sein, dann wird es schwierig diese Lebenswelt zu gestalten. Menschen, die sich für diese Arbeit entscheiden, tun das bewusst. Weil sie das Privileg sehen und davon profitieren sich auf die Geschichte der Menschen einzulassen. Jeder, der hier arbeiten möchte, braucht ein großes Herz für alte Menschen."

Findet man aktuell genügend Personal?
"Wir sind aktuell in der glücklichen Situation, dass wir ein komplettes Team haben. Auch an Pflegemitarbeitern. Es gibt natürlich eine Fluktuation, es gibt Bewegung. In der Zeit seit ich da bin, erlebe ich, dass Menschen gern zu uns kommen. Viele über persönliche Kontakte. Es geht nicht nur ums Geld. Es liegt am Wertesystem und am Team warum Menschen gerne kommen. Wir bieten ein hochmodernes Haus und ein motiviertes Leitungsteam. Ich hoffe, dass dieser Zustand lange anhält."

Wie groß ist die Angst einer neuen Corona-Welle?
"Angst ist das falsche Wort. Wir hoffen sehr, dass es nicht mehr notwendig sein wird drastische Einschränkungen machen zu müssen. Wir haben viel gelernt und wie wir professionell damit umgehen können. Angst haben wir, dass Personal ausfällt. Unsere Sorge ist, dass wir Leuten nicht etwas zugestehen können, weil es ein Infektion gibt."

Was lernt man von der älteren Generation?
"Die Geschichten, die man in der Schule gelernt hat. Es ist prägend, wenn man hört, wie man dem Kaiser zugewunken hat. Was ich sehr bereichernd finde ist, wie die Bewohnerinnen und Bewohner reflektieren und wie sie mit schwierigsten Situationen umgehen und sich auf Neues einlassen. Wir können uns viel als junge Generation abschauen."

Worauf lassen sich Menschen mit dem Einzug ins Haus Liebhartstal ein?
"Für jeden Bewohner ist es eine große Herausforderung. Man darf das nicht unterschätzen, dass Bewohnerinnen und Bewohner alles hinter sich lassen. Das wäre für jeden von uns ein schwieriger Schritt. Wir unterstützen hier sehr engmaschig mit Sozialarbeit oder auch psychologischer Betreuung. Wir unterstützen auch die Angehörigen. Das darf man nicht unterschätzen. Es ist ein Prozess, sich einzugewöhnen. Es gelingt bei den allermeisten, sie nach vier Wochen zu integrieren."

Wie bekommt man einen Platz?
"Wir sind sehr gut ausgelastet. Viele Ottakringerinnen und Ottakringer kommen zu uns. Die Platzvergabe erfolgt über den Fonds Soziales Wien. Eine Besichtigung kann direkt bei uns im Haus ausmachen."

Wie darf man sich einen Tag im Haus Liebhartstal vorstellen?
"Wie in einem Hotel mit Vollpension. Es startet mit Frühstück mit idealerweise guter Gesprächsrunde. Dann gibt es ein buntes Aktivitätenprogramm, Ausflüge werden veranstaltet. Am Nachmittag ist immer Klubbetrieb. Alles auf freiwilliger Basis. Eines kann ich sagen: Es ist oft schwieriger mit Bewohnern eine Termin zu bekommen, als bei mir (lacht)."

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