Weltverbesserer. Warum nicht?

Die Akzeptanz für Leid, das anderen Lebewesen zugefügt wird, ist sehr groß. In gleichem Maße sinkt die Bereitschaft, auf Annehmlichkeiten im täglichen Leben zu verzichten. Leider. Jeder könnte jeden Tag etwas dafür tun, unsere Welt lebenswerter zu machen.

Ich fahre selten Auto und noch seltener auf einer Autobahn.

Vor wenigen Tagen habe ich einige Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt. Dabei ist mir aufgefallen, wie unglaublich die Anzahl der Lastkraftwagen zugenommen hat, gleichzeitig hörte ich im Radio einen Beitrag, in dem über den Ausbau der A7, bei dem im gesamten Verlauf eine dritte Spur hinzukommen wird, gesprochen wurde.

Natürlich ärgerte ich mich über den zähen Verkehr und dachte wie es wohl wäre, wenn weniger Laster unterwegs wären. Dann fragte ich mich, warum der Verkehr so zugenommen hat, denn als Jugendlicher hatte ich es nicht als derart schlimm empfunden und der Bevölkerungszuwachs kann nun wirklich nicht der Grund dafür sein. Was also beförderten diese Transporter?

Dann erinnerte ich mich an eine Begebenheit vor zwei Wochen, als ich Lebensmittel einkaufen war und Zwiebeln benötigte. Sie kamen aus Neuseeland und ich legte sie wieder zurück. Die anderen kamen aus Spanien und ich legte sie wieder zurück. Schließlich fand ich Schalotten, die aus Deutschland waren, ein wenig teurer, seltsam, aber ich habe sie gekauft.

Ein kleiner Beitrag zwar, aber da waren noch die Tomaten, der Salat, die Gurke, die Paprika und das ganze Obst auf meinem Einkaufszettel. Es war nicht einfach, alles aus der Region zu bekommen, also verzichtete ich auf das eine oder andere und beschloss, den nächsten Einkauf bei einem Biohof in der Nähe zu planen. Der war teurer und ich kam ins Grübeln, ob ich mir das auf die Dauer leisten könnte. Ich beschloss, es zu versuchen und wenn das Geld nicht reichte, einfach weniger einzukaufen.

Bei meiner Autobahnfahrt habe ich auch einige Lebendvieh-Transporter überholt und konnte das Leid förmlich spüren. Ich konsumiere kein Fleisch, aber die, die es tun, bitte ich inständig, es auf seine Herkunft zu prüfen, um das Leid, das den Tieren ohnehin angetan wird, so gering wie möglich zu halten.

Wenn wir über die Verkehrsbelastung gerade durch Lastkraftfahrzeuge schimpfen, sollten wir uns auch überlegen, wann wir das letzte Mal im Internet eingekauft haben. Und eines sollte uns dabei klar sein, das vermeintlich ersparte Geld beim Internet-Einkauf, verabschiedet sich vielleicht schon beim nächsten Stau durch unseren Auspuff, gemeinsam mit unserer guten Laune.

Alles was wir tun, jede Handlung und besonders jeder Einkauf, hat Auswirkungen. Wir sind es, die den nächsten LKW-Stau verursachen, schlicht durch unser Kaufverhalten und dabei geht es nicht nur darum, wo das Produkt herstammt und wie wir es erwerben, sondern auch was wir kaufen.

Mit industriell gefertigten Lebensmitteln stärken wir die Konzerne und Börsenspekulanten und schwächen den Kleinbauern. Und gerade die werden es sein, die unser Überleben in Krisenzeiten sichern können, kein Konzern, keine Fabrik. Nahrung muss aus der nächsten Umgebung kommen, alles andere ist nicht nur ein ökologischer Wahnsinn, sondern macht uns zu einem hohen Grad von unkalkulierbaren Abläufen abhängig, wie zum Beispiel den Börsenkurs für Weizen.

Verzicht ist das Zauberwort - lieber weniger vom Richtigen einkaufen, als viel vom Falschen.

Im Sinne unserer und der Zukunft unserer Kinder, sollten wir unser Herz und unseren Verstand beim Einkauf verwenden und nicht nur unseren Taschenrechner.

Liebe Grüße,
Ihr Ferit Payci

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Foto: Bestattung Himmelblau
10

Himmelblau Bestattung
Dem Tod im Leben seinen Platz einräumen

Die eigene Sterblichkeit - ein Thema, das zunächst unangenehm wirken mag, das man gerne zur Seite schiebt und das bis heute als gesellschaftliches Tabu verankert ist. Bis man plötzlich damit konfrontiert wird. Ein geliebter Mensch stirbt, eine Pandemie wirft jahrelang Fragen über Gesundheit und Tod auf, Angehörige erkranken und beginnen ihren Abschied vorzubereiten. Die eigene Vergänglichkeit tritt vermehrt in unser Bewusstsein. Österreichs größtes privates Bestattungsunternehmen Himmelblau...

  • Wien
  • Unternehmen im Blickpunkt

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.