Penzinger Abenteurer
Werner Lahner ist 82 Jahre und bereist die Welt
Werner Lahner ist 82 Jahre jung und hat sich zu seinem Geburtstag einen Herzenswunsch erfüllt.
WIEN/PENZING. "Als nicht mehr ganz taufrischer Penzinger, Jahrgang 1940, erfüllte ich mir zu meinem 82. Geburtstag einen Jugendtraum. Nicht ganz alltäglich, aber machbar", so Werner Lahner, der seine Lebensgeschichte mit der BezirksZeitung teilte. "Vor 60 Jahren nahm ich mir vor, einmal im Roten Meer an einem Korallenriff zu tauchen. Jetzt habe ich es geschafft", tut er stolz kund.
Wie es dazu kam: "1952 gab es das Parkkino in Penzing. Dort wurde der Unterwasserfilm "Diving in the Red Sea" in Schwarz-Weiß von Hans Haas, dem Tauchpionier, gezeigt und den wollte ich sehen." Nach dem Film war es um den damaligen zwölfjährigen Werner geschehen. Zu Weihnachten hat er eine Taucherbrille und Flossen bekommen. "Im Donaukanal habe ich fleißig trainiert. Leider hat sich die Reise zum Roten Meer bis zu meinem 82. Geburtstag verzögert", meint er mit Humor.
Seine Gattin war vom Tauchen nicht so begeistert. "Es hat sich immer etwas anderes ergeben. Und ich fand einfach keine Zeit, mir meinen Jugendtraum zu erfüllen." 30 Jahre war er dennoch in Jugoslawien und Griechenland als leidenschaftlicher Freitaucher unterwegs, bis ihn zwei Lungenentzündungen niederstreckten. "Der Arzt hat mir dann das Tauchen verboten. Das wollte ich allerdings nicht akzeptieren."
"Jetzt machst du's"
Nach der Diagnose trainierte er im Freien bei langen Wanderungen in der Natur, die ihm wieder Kraft schenkten. "Nachdem meine Frau verstarb, wollte ich an jedem Geburtstag etwas Verrücktes unternehmen. Meinen 79. habe ich in Kappadokien mit einem Ballonflug gefeiert. Den 80er am Dachstein bei Sturm und Nebel und zum 81er war ich im Tal der Könige in Ägypten." Danach war es endlich so weit und Lahner packte die Badehose ein: "Meine Reise zum Roten Meer habe ich mir selbst organisiert. Es gab ein Boot, das mich zu einer Delfin-Bucht brachte. Das war ein Traum", erzählt Lahner mit leuchtenden Augen von seinen Eindrücken und Sichtungen unter Wasser.
"So viele Farben und Fische auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen. Es war einmalig und viel schöner als im Film." Schildkröten, Moränen und Delfine, alles hat Lahner durch seine Taucherbrille erspäht. "Haie waren zum Glück keine dabei. Das hätte ich nicht gebraucht." Nach mehr als einer Stunde unter Wasser zeigten sich die ersten Erschöpfungserscheinungen.
Insgesamt hat er zehn unvergessliche Tage in Ägypten verbracht. Weitere Pläne schmiedet Lahner bereits. "Nächstes Jahr möchte ich an meinem Geburtstag nach Island zu einem Gletscherabbruch, der bis ins Meer reicht, reisen." Als waschechten Penzinger zieht es ihn natürlich auch in seine Heimat. "Ich bin gerne in Schönbrunn oder den Steinhofgründen unterwegs und trainiere meine Lunge." Bewegung tut ihr gut, meint er und fügt hinzu: "Auch mit 82 gehört man noch lange nicht zum alten Eisen."
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