Hohe-Wand-Wiese
Penzinger Schischule musste nach 25 Jahren weichen

Eder sucht nach einer neuen Wiese in Wien.  | Foto: Christian Bunke
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Traurige Geschichte: 25 Jahre gab's die Schischule auf der Hohe-Wand-Wiese. Jetzt hat sich's dort ausgewedelt.

WIEN/PENZING. Seit 1997 engagieren sich Gerald Eder und Illy Bernhart mit ihrer Schischule jeden Winter auf der Hohe-Wand-Wiese dafür, Kindern den österreichischen Nationalsport beizubringen. Seit 2016 wird das gesamte Gelände, das seit 1957 der Stadt Wien gehört, äußerst günstig mit drei Cent Pacht pro Quadratmeter an den Mountainbikeverein Trailcenter Wien vermietet. Einen kleineren Teil dieses Geländes mietete die Schischule wiederum von den Mountainbike-Vereinsobleuten, und zwar in der Saison von November bis Februar.

Bernhart und Eder gründeten die Schischule im Jahr 1997. | Foto: Schischule
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Während dieser Zeit legte die Schischule sogenannte "Dryslopes" – weiße Kunststoffmatten, auf denen die Kinder wie auf Schnee vom Hang rutschen – auf die Wiese.

Schlechte Bedingungen

Eder entrichtete monatlich 1200 Euro Miete, "allerdings nicht an den Verein, der das Grundstück pachtet, sondern an die gewinnorientierte "Phat MTB & More GmbH", macht Eder klar. Einer der Gesellschafter dieser GmbH ist Thomas Waldner, der für die SPÖ Wien tätig war. Thomas Waldner ist auch einer der vier Gründer des Trailcenters. "Anfangs war unsere Zusammenarbeit ganz gut. Nach und nach wurden die Bedingungen allerdings immer schlechter. Man hat uns quasi von der Wiese verdrängt", erklärt Eder.

Unter anderem wurden "Steine" in den Weg gelegt. "Riesige Felsen lagen auf einmal auf unserer Piste, wodurch wir unsere Fläche verkleinern mussten. Der Pausenraum, den die Kinder anfangs zum Jausnen und Aufwärmen nutzten durften, wurde ebenso gestrichen. Mitte Dezember haben die Schikurse begonnen, Ende Februar musste wieder abgebaut werden. 18.000 Euro kostete der Auf- und Abbau, "das rentiert sich für so eine kurze Zeit nicht", fügt Eder hinzu.

Die Kinder rutschen auf sogenannten Dryslopes die Wiese hinunter.  | Foto: Schischule
  • Die Kinder rutschen auf sogenannten Dryslopes die Wiese hinunter.
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Fakt ist, dass der Mietvertrag mit der Schischule heuer nicht verlängert wurde. Hilferufe an den Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie an das Sportamt MA 51 brachten nichts. Seit März sind Eder und Bernhart auf der Suche nach einem neuen Standort. "Wir haben heuer so viele Anfragen von Privatleuten, Kindergärten und Schulen. Ich würde es sehr schade finden, wenn das nichts wird." Eder hofft nun auf politische Unterstützung. Er hat sich bereits an Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) gewandt. „Vor längerer Zeit ist Herr Eder mit diesem Vorschlag an uns herangetreten. Einer Nutzung der Dollwiese stehen wir offen gegenüber", so Kobald.

Vom Mediensprecher des Trailcenters, Alex Khaelssberg, kam folgende Rückmeldung: "Die Meinung der Schischule Wien ist für uns nicht nachvollziehbar, zumal der Inhaber selbst in Interviews festgestellt hat, dass der Standort für ihn nicht optimal sei. In Wien sehen wir wenig Potenzial für einen Schibetrieb."

1966 wedelten die ersten Wintersportler von der Piste.  | Foto: Stadt Wien
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Auf die Frage, warum der Pachtvertrag nicht verlängert wurde, lautete die Antwort: "Die Schischule Wien hat in mehreren Interviews mit Medien ihren Unmut über den Standort geäußert und verkündet, sich um einen neuen Standort umsehen zu wollen. Für uns war daher nicht absehbar, ob es zu einer Verlängerung des Pachtvertrags kommen würde." Aus kaufmännischer Sorgfaltspflicht wurde daher ein Angebot für die Ganzjahresnutzung entwickelt, das den Bedürfnissen der "stark wachsenden" Mountainbike-Community entspricht. "Bereits im Frühjahr 2022 haben wir die Schischule Wien darüber in Kenntnis gesetzt", lautete Khaelssbergs Erklärung. 

Auf den Dryslopes rutscht man wie auf Schnee. Der Aufbau der Anlage dauert mehrere Wochen.  | Foto: Schischule
  • Auf den Dryslopes rutscht man wie auf Schnee. Der Aufbau der Anlage dauert mehrere Wochen.
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Derzeit werden alle Konzepte, die eine bestmögliche Nutzung des Areals und ein attraktives Sportangebot für die Wienerinnen und Wiener ermöglichen, geprüft. "Wir sind in konstruktiven Gesprächen mit einigen Sportvereinen und der Stadt Wien, um das erfolgreiche bestehende Konzept weiterzuentwickeln", so Khaelssberg abschließend. 

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