Lacina verrät's
Was man beim Gemüseanbau im eigenen Garten beachten muss
Martin Lacina ist erfolgreicher Riesengemüse-Züchter und gibt Tipps zum Anbau im eigenen Garten.
WIEN/PENZING. Der "Mann der Gemüse-Giganten" - so könnte man den Wiener Hobbygärtner Martin Lacina nennen. Seit Jahren widmet er sich hingebungsvoll der Gemüsezüchterei und brachte bereits mehrere "Schwergewichte" auf die Waage.
Ein 166,5 Kilo schwerer Kürbis wuchs bereits in seinem Garten. Mit diesem Prachtexemplar belegte Lacina damals bei den Leiser-Bergen-Riesenkürbis-Meisterschaften österreichweit den elften Platz. Danach ging der sehenswerte Riese an die Caritas. MeinBezirk.at gibt er Tipps, wie die Obst- und Gemüsezucht gelingt.
Was muss man beim Gemüseanbau im eigenen Garten beachten?
MARTIN LACINA: Unbedingt biologisch gärtnern. Bitte keine Pestizide und Kunstdünger benutzen. Wir wollen das Gemüse ja schließlich auch selbst essen und es gibt genügend biologische Dünger. Wenn man nicht gerne am Boden gartelt, dann ist es bequemer ein Hochbeet anzulegen. Als Saatgut verwende ich meist nur samenfestes Saatgut, da gewinnt man dann aus seinem Gemüse gleich wieder das Saatgut fürs nächste Jahr.
Kann man auch am Balkon Gemüse anpflanzen?
Ja natürlich, solange man Platz für etwas größere Töpfe hat. Manches wie Erdbeeren und Kräuter geht aber auch schon in kleinen Töpfen oder Blumenkisten.
Welches Gemüse eignet sich dafür?
Jedes Gemüse, das kleiner bleibt, also nicht unbedingt Kürbisse. Erdäpfeln, Paradeiser, Chili, Erdbeeren, Paprika, Radieschen, Salate in einer schattigen Ecke, alle Kräuter – ideal gleich für die Küche. Es gibt nichts Besseres als eigene Kräuter frisch vom Balkon. Aber auch Gurken, Erbsen oder Bohnen, wenn man zum Beispiel ein Rankgerüst hat.
Was tun bei wenig Sonne?
Wenig Sonne ist nicht so dramatisch, solange es hell genug ist. Am besten Gemüsesorten setzen, die wenig Sonnenlicht benötigen und auch mit weniger Wärme gut auskommen, zum Beispiel: Spinat, Rucola, Radieschen, Kohl, Kohlsprossen, Bohnen, Kopfsalate, Rote Rübe, Walderdbeeren oder aber auch alle Beerengehölze wie Himbeeren, Ribisel, Johannisbeeren, Heidelbeeren.
Wie oft sollte man denn die Pflanzen gießen?
Alle zwei Tage ausgiebig in der Früh bodennah. Oder noch besser mit einer Tröpfchenberegnung, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Bei großer Hitze auch täglich. Hauptsache, das Wasser kann gut abfließen. Staunässe mag kein Gemüse.
Wann sollte man mit dem Anbau beginnen und wann kann man ernten?
Das kommt ganz auf das jeweilige Gemüse an. Im Freien sähe ich Karotten, Radieschen, Rote Rüben und Lauch schon Mitte März aus. Paradeiser kann man Anfang April schon auf der Fensterbank vorziehen und Mitte Mai ins Freie setzen. Mit Chili und Paprika beginnt man schon Anfang März. Erdäpfeln lege ich schon Mitte April im Freien aus. Meinen Knoblauch und die Steckzwiebeln setze ich schon zum Ende der Saison, also Anfang Oktober.
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