"Fassungslos"
Wiener Schule dementiert Burka-Geschenk an Lehrerin
In einer Penzinger Volksschule soll eine Mutter beim Elternsprechtag einer Lehrerin eine Burka übergeben haben. Auch wird von einer Koran-Vorlesung in der Unterrichtspause berichtet. Die Bildungsdirektion zeigt sich "fassunglos" und dementiert die Boulevard-Berichte.
WIEN. "Islam im Klassenzimmer: Mutter überreicht Volksschullehrerin Burka" - das titelte "Krone.at" am Mittwoch und berichtete damit über einen angeblichen Vorfall in einer Wiener Volksschule. Man berichtet über die "leider nicht erste negative Erfahrung mit dem islamischen Glauben". Auch andere Boulevardmedien berichten darüber. Doch der Vorfall sei unrichtig, behauptet die Wiener Bildungsdirektion.
Was soll passiert sein? An der Volksschule Felbigergasse im 14. Bezirk, wo laut dem Bericht "ein Großteil der Familien der Kinder dem Islam angehören", soll am Elternsprechtag die Mutter eines der Schüler der Lehrerin eine Burka überreicht haben. Vor "nicht allzu langer Zeit" soll auch ein Schüler einen Sitzkreis gemacht und seinen Mitschülern aus dem Koran vorgelesen. Außerdem soll bereits einmal ein ganzer "Familienclan vor dem Lehrerzimmer" gestanden haben, um somit die Lehrerin wohl einzuschüchtern.
Die Bildungsdirektion Wien dementiert auf MeinBezirk.at-Anfrage den Vorfall und kritisiert die Boulevard-Berichterstattung. Die Leitung der besagten Schule habe mit ihrem Team gesprochen und "niemand kann die im Artikel erwähnte Burka-Übergabe bestätigen, genauso wenig hat ein Sitzkreis stattgefunden, in dem der Koran gelesen wurde und auch die Aussage, dass ein Familienclan vor dem Lehrerzimmer auf eine Pädagogin gewartet habe, entspricht nicht der Wahrheit und entbehrt jeder Grundlage".
Inhalt des Artikels "unrichtig"
"Ich habe mich betreffend der Berichterstattung in der heutigen Ausgabe der Kronen Zeitung sowie Veröffentlichung auf krone.at an den Chefredakteur gewandt, da der Inhalt des Artikels unrichtig ist", meint Sprecherin Tabea Grießner. Laut ihr wurde weder die Bildungsdirektion noch die Schulleitung um eine Stellungnahme gebeten.
Die unrichtige Berichterstattung verunsichere Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, heißt es: "Die Schulleitung und die Lehrpersonen sind fassungslos ob der unrichtigen Berichterstattung und dies besonders in den Tagen der Schuleinschreibung, Tagen, an denen Kinder mit ihren Eltern zum ersten Mal in die Schule kommen, in der sie im Herbst ihre Schullaufbahn starten."
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