Wiener U4 bis Auhof
Die U-Bahndebatte der ÖVP geht in die Verlängerung
Die ÖVP wünscht einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in Penzing. Drei Parteien sehen darin aber keinen Sinn.
WIEN/PENZING. "Wir haben den U-Bahn-Ausbau immer befürwortet und waren auch Treiber, wenn es darum ging, bestehende Linien weiter auszubauen", so der ÖVP-Gemeinderat Hannes Taborsky. Er brachte in der Sitzung des Wiener Gemeinderates vom 30. November 2021 betreffend Öffi-Ausbau in den Außenbezirken einen Resolutionsantrag ein. Unter anderem wurde eine Verlängerung der U4 bis Auhof gefordert. Dieser Antrag wurde allerdings mehrheitlich abgelehnt.
Folgende Argumente brachte die ÖVP ein: Die derzeitige Stadtpolitik versuche den Individualverkehr aus dem Stadtzentrum zu verbannen. Viele Menschen aus dem Umland hätten jedoch ihren Arbeitsplatz in Wien und seien auf das Auto als Verkehrsmittel zur Arbeit angewiesen.
Die Pendler aus dem Umland fahren derzeit mangels Alternativen bis zur "Park and Ride"-Anlage in Hütteldorf und tragen damit zur Erhöhung der Umweltbelastung bei. Die Bezirksbevölkerung und die Bewohner Wiens wiederum fahren mangels Alternative mit dem Auto zum Einkaufen ins Auhof Center. Im Rahmen des Klimaschutzes sollte diese Lücke im Angebot des öffentlichen Verkehrs laut ÖVP "endlich geschlossen werden".
Zu teuer, kein Mehrwert
Die Wiener Linien sehen keinen Mehrwert durch eine U4-Verlängerung nach Auhof: "Hütteldorf mit mehreren S-Bahnverbindungen und U4-Anschluss hat sich hier bewährt", so Sprecherin Katharina Steinwendtner. Die U-Bahn spielt ihre Stärken dort aus, wo besonders viele Menschen unterwegs sind. "Auhof und das Gebiet westlich von Hütteldorf sind außerdem bereits mit der S-Bahn erschlossen. Eine Verlängerung der U4 wäre somit eine teure Parallelführung."
Auch Bezirksrätin Silke Baron (Grüne) spricht sich gegen den Ausbau aus: "Die Besiedlung ist in der Auhof-Gegend sehr dünn. Die Anwohner von Hadersdorf und auch dem angrenzenden niederösterreichischen Purkersdorf sind mit einer gut getakteten Schnellbahn sehr gut öffentlich angebunden."
Sowohl die SPÖ als auch Neos teilen diese Meinung: Ein U-Bahn-Ausbau ist mit hohen Kosten verbunden und würde sich nur dann lohnen, wenn genügend Anwohner dieses Angebot annehmen würden, heißt es von beiden Seiten. Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) ergänzt: "Vielmehr wäre es wichtig, die Intervalle der vorhandenen Buslinien zu verdichten. Bei der Schnellbahn ist dies bereits geschehen."
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