Unrühmlicher Abgang aus Hütteldorf
Taxi Fountas endgültig kein Rapidler mehr
Seit Ende Jänner war klar, dass Offensiv-Spieler Taxi Fountas seinen Verein Rapid Wien im Sommer in Richtung D.C. United in Washington (USA) verlassen würde. Nun wurde der Wechsel vorzeitig fixiert, als Ablösesumme werden 400.000 Dollar kolportiert. Trotzdem ärgern sich die Rapid-Verantwortlichen über die Art und Weise des Abgangs.
WIEN/PENZING/HÜTTELDORF. Jedes Theater hat ein Ende! Auch jenes um Taxiarchis "Taxi" Fountas. Der 26-Jährige wechselt vorzeitig in die Major League Soccer (MLS) in die USA zu D.C. United in Washington. Das vermeldete der SK Rapid in einer Aussendung am Montag.
Verhalten von Fountas "unwürdig"
Üblicherweise werden Ex-Spielern bei Abgängen nochmal Rosen gestreut, so wie im Fall des ehemaligen Rapid-Torhüters Richard Strebinger. Bei Ex-Stürmer Taxis Fountas hört sich das stattdessen so an: „Das Verhalten von Taxi Fountas war zuletzt eines Rapid-Spielers unwürdig." Das sagt dabei nicht irgendein unzufriedener Fan, sondern Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek.
Auch Sportdirektor Zoran Barišić zeigt sich verärgert: „Taxi Fountas hat viele Tore für unsere Mannschaft erzielt und damit definitiv seinen Anteil an den zwei Vizemeisterschaften 2020 und 2021. Er hätte der großen Rapid-Familie in bester Erinnerung bleiben können, leider hinterlässt sein Verhalten in den letzten Wochen aber einen sehr schalen Beigeschmack."
Ein Spielerstreik?
Dabei war schon im Jänner offiziell geworden, dass Fountas mit Juli 2022 die Fußballschuhe für D.C. Washington schnüren würde. Dann wäre sein jetziges Arbeitspapier mit Rapid ausgelaufen, Washington hatte sich seine Dienste aber ab Sommer vorab gesichert.
Soweit, so fair: Doch Fountas war in Ungnade gefallen, weil er im Kalenderjahr 2022 trotz gültigem Vertrag kaum mehr ein Spiel für die Rapidler bestreiten wollte. Vor allem soll er die Fahrt zu einem Auswärtsspiel in Klagenfurt am 6. März verweigert haben, was die Rapid-Spitzen nachhaltig verärgert hat. Auch ansonsten kam er nur in einem Spiel zum Einsatz: In der Uefa Conference League wurde Fountas in der 62. Minute eingewechselt.
Fairerweise muss man hier aber auch dazu sagen, dass der Spieler Anfang Februar eine Corona-Infektion durchmachte.
Trotzdem ist dies ein unrühmlicher Abgang des Stürmers, der bei Rapid eigentlich eine recht erfolgreiche Zeit hatte. In 68 Bundesliga-Spielen kam er auf 35 Tore, im ÖFB-Cup war er in sieben Einsätzen sogar sechs mal erfolgreich. Im Europacup spielte er 16 mal, wobei er vor dem Tor immerhin vier mal erfolgreich war.
Ein Verdienst von über zwei Millionen Euro pro Jahr
Für Rapid hätte er eigentlich noch bis Sommer spielen sollen, wohl aus Angst vor einer Verletzung zeigte sich Fountas zuletzt aber wenig motiviert. Hätte er sich nämlich tatsächlich verletzt, hätte dies seinen Wechsel nach Washington wohl nachhaltig gefährdet – und Fountas wäre um seinen Dreijahresvertrag umgefallen, der ihm nun sieben Millionen Dollar einbringen soll. Das sind umgerechnet immerhin rund zwei Millionen Euro pro Jahr, die Fountas so verdient.
Den Worten von Sportdirektor Barišić ist aber auch zu entnehmen, dass Fountas bitterer Abgang aus Rapid-Sicht immerhin mit einem finanziellen Zuckerl versüßt wird: "Wichtig ist, dass wir als SK Rapid trotzdem immer das Heft des Handelns in der Hand hatten und der vorzeitige Wechsel nur unter den Bedingungen, die wir uns als Richtschnur gesetzt hatten, über die Bühne gehen konnte."
Ein Trostpflaster um 360.000 Euro
An dieser "Richtschnur" dürften einige Geldscheine baumeln. Laut Informationen der Tageszeitung Kurier beträgt die Ablösesumme, die Rapid erhält, etwa 400.000 Dollar – umgerechnet sind das rund 360.000 Euro. Laut Peschek würde dabei auch Fountas selbst einen "finanziellen Beitrag" zu seinem Wechsel beisteuern.
Und so findet Barišić am Ende seines Statements immerhin noch einige mehr oder weniger versöhnliche Abschlussworte: "Nichtsdestotrotz wünsche ich Fountas aber natürlich in Washington eine verletzungsfreie und erfolgreiche Zeit.“
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