Penzing
Caroline Berchotteau ist neue Leiterin der Sargfabrik
Caroline Berchotteau hat vergangenen September in der Sargfabrik das künstlerische Ruder übernommen. MeinBezirk.at verriet sie, wie ihr der neue Job gefällt.
WIEN/PENZING. Am 1. September 2023 trat Caroline Berchotteau die Nachfolge von Lukas Handle an und übernahm die Produktion und Leitung des Veranstaltungsbetriebes "Sargfarbik", der in der Goldschlagstraße 169 angesiedelt ist. Im Interview mit MeinBezirk.at erzählt sie über sich und ihre Pläne für das heurige Jahr.
Sie sind die neue Leiterin des Kulturhauses Sargfabrik. Wie kam es dazu?
CAROLINE BERCHOTTEAU: Die Sargfabrik kenne ich schon lange. Als Veranstalterin beobachtet man immer, was die Kollegen so machen. Als die Stelle ausgeschrieben wurde, habe ich ein paar Tage lang überlegt, ob ich mich bewerben sollte. Aber das war eigentlich schnell klar.
Was haben Sie davor gemacht?
Ich habe in den vergangenen 15 Jahren Musikfestivals geleitet und kuratiert, unter anderem das Barockfestival und das Jazz im Hof Festival in St. Pölten. Ich habe auch Produktionen für verschiedene Projekte und Konzertreihen gemacht, CD-Aufnahmen und vieles mehr. Viele der Künstler, die in der Sargfabrik auftreten, kenne ich aus meiner Tätigkeit im Festivalbereich. Früher, als ich noch in Paris gelebt habe, habe ich Klavier unterrichtet und war Korrepetitorin.
Qualität, Vielfalt, große Namen
Welche Ziele und Pläne haben Sie für 2024?
Da ich erst Anfang September angefangen habe, waren die vergangenen Monate ziemlich intensiv. Mittlerweile bekomme ich ein bisschen Luft und wir konzentrieren uns gerade auf die nächste Saison. Annabella Supper und ich verstehen uns als kreatives Team, haben viele Ideen und wollen sie bis September umsetzen. Ich kann noch nichts verraten, aber es wird ein spannendes Programm. Was auf jeden Fall gleich bleiben wird, ist unser Anspruch an Qualität und Vielfalt. Unser Programm wird eine sorgfältige, überlegte und ausgewählte Mischung aus lokalen und internationalen Künstlern, bekannten Namen und interessanten Newcomern sein.
Was hat die Sargfabrik, was andere Veranstaltungsstätten nicht haben?
Die Sargfabrik ist ein Ort der Offenheit und Begegnung. Der Saal bietet einen sehr positiven Rahmen. Es ist für die Musiker auf der Bühne schön, die Energie des Publikums hautnah erleben zu dürfen. Und es ist genauso schön für das Publikum, die Künstler auf einer Bühne zu erleben, die nicht überdimensional groß ist.
Frischer Wind für neues Programm
Welche Art von Kunst und Kultur konsumieren Sie privat am liebsten?
Beruflich und privat gibt es da keinen Unterschied. Wenn ich mal Freizeit habe, besuche ich Konzerte und Ausstellungen. Ich verbringe auch leidenschaftlich gerne Zeit in Kaffeehäusern. Dort kann ich lesen, arbeiten, nachdenken oder schreiben. Außerdem bin ich stolze Mutter von drei Töchtern. Sie sind auch musikalisch unterwegs, spielen selbst in Bands und kommen ab und zu gerne in die Sargfabrik.
Was hat sich seit Ihrer Übernahme im Haus verbessert bzw. verändert?
Menschlichkeit spielt für mich eine große Rolle. Wir arbeiten alle auf Augenhöhe. Es ist etwas besonders Schönes, mit Menschen zu arbeiten, die sich mit viel Herz für das Haus engagieren. Natürlich verändert sich immer etwas, wenn eine neue Leitung kommt. Mein Vorgänger hat großartige Arbeit geleistet. Auf dieses Erbe kann ich aufbauen. Annabella hat ein unbegrenztes Know-how, was die Wiener Szene betrifft, und ist schon lange in der Sargfabrik.
Ich bringe einen externen Blick auf das Programm und einen anderen musikalischen Background ein. Spezialisiert bin ich auf Jazz und Alte Musik. In meinem Leben habe ich viel Zeit auf Rock- und Techno-Festivals verbracht. All diese Einflüsse werden in das nächste Programm einfließen.
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