Ersthelfer als Lebensretter
Bezirk Perg: Erste-Hilfe-Kurstermine im Frühjahr
Erste Hilfe kann Leben retten. Das ist nicht bloß eine leere Phrase, sondern Realität, wie das Beispiel von Ulrike Günther und ihren Lebensrettern beweist.
SCHWERTBERG. Vor 20 Jahren, am 8. Februar 2002, fand im Mühlviertler Hof der Familie Geirhofer in Schwertberg der traditionelle Arbeiterball statt. Wie jedes Jahr versammelte sich unter anderem eine Gruppe rund um den Veterinärmediziner Josef Mascherbauer, um zu tanzen und zu feiern. Mit von der Partie auch die 43-jährige Unternehmerin Ulrike Günther. „Sie kam vom Tanzen zurück und nahm neben mir am Tisch Platz. Plötzlich wurde sie ohnmächtig und fiel vom Stuhl. Ich konnte sie gerade noch auffangen, ehe sie mit dem Kopf am Boden aufschlug“, berichtet der pensionierte Tierarzt.
"Gab keine Anzeichen für Zusammenbruch"
„Gemeinsam haben wir unsere Freundin in ein Nebenzimmer gezogen, um ungestört eine Notfalldiagnose stellen zu können“, ergänzt Waltraud Mayr, langjährige Mitarbeiterin beim Roten Kreuz. „Uns war sofort klar, dass Uli einen Atem-Kreislaufstillstand erlitten hatte.“
„Das Ganze passierte aus heiterem Himmel“, erzählt Ulrike Günther. „Es war damals schon beruflich wie familiär eine belastende Zeit. Aber es gab keine Anzeichen für meinen Zusammenbruch“, erklärt die dreifache Großmutter, die seit damals einen implantierten Defibrillator trägt.
Mit Defibrillator ins Leben zurückgeholt
Die Ersthelfer begannen mit der Wiederbelebung, während eine weitere Helferin den Notruf absetzte und Gemeindearzt und Notarzt verständigte. „Die Rettungskette hat perfekt funktioniert“, freut sich Mascherbauer heute noch. „Es war wichtig, dass wir den Kreislauf der Patientin von Anfang an aufrechterhalten konnten und dass innerhalb weniger Minuten ärztliche Unterstützung da war, sodass Uli mit Medikamenten und Defibrillator zurückgeholt werden konnte.“ „Ihr schönes Ballkleid mussten wir leider entsorgen“, schmunzelt Waltraud Mayr, die mit ihrer Freundin vor 20 Jahren ins Krankenhaus fuhr und stundenlang um ihr Leben bangte.
Zum 20. Mal Geburtstag gefeiert
Seit damals feiern Günther und ihre beiden Lebensretter jedes Jahr Anfang Februar ihren „Geburtstag“, heuer zum 20. Mal. „Ich sehe jeden Tag, den ich noch leben darf, als Geschenk“, sagt Günther. „Auch, wenn ich ein Blackout von einigen Stunden habe und mich an manches aus meinem alten Leben nicht mehr erinnern kann, bin ich dankbar, dass ich vom lieben Gott eine zweite Chance bekommen habe. Ich denke, der Teufel wollte mich nicht haben und hat mich wieder ausgespuckt!“ Sie rät allen Mitmenschen: „Geht zum Roten Kreuz und macht einen Erste-Hilfe-Kurs. Es kann sein, dass ihr damit euren Liebsten das Leben rettet!“
Kommende Erste-Hilfe-Kurse im Bezirk Perg
Kursort ist die jeweilige Rot-Kreuz-Dienststelle im Bezirk Perg.
Perg
- Donnerstag, 24. März, 8 Uhr: Achtstündiger Auffrischungskurs
- Freitag, 8. April, 8 Uhr: Vierstündiger Auffrischungskurs
- Donnerstag, 21. April, 8 Uhr: Achtstündiger Auffrischungskurs
- Donnerstag, 5. bis 12. Mai, 8 Uhr: 16-stündiger Grundkurs
- Samstag, 14. Mai, 8 Uhr: Kindernotfallkurs (6 Stunden)
- Donnerstag, 19. Mai, 8 Uhr: Achtstündiger Auffrischungskurs
- Samstag, 28. Mai, 8 Uhr: Erste-Hilfe-Führerscheinkurs (6 Stunden)
Grein
- Samstag, 2. April, 8 Uhr: Kindernotfallkurs (6 Stunden)
- Samstag, 21. Mai, 8 Uhr: Vierstündiger Auffrischungskurs
St. Georgen an der Gusen
- Samstag, 19. März, 8 Uhr: Kinder-Notfallkurs (6 Stunden)
- 30. März bis 6. April, 19 Uhr: Achtstündiger Auffrischungskurs
- Samstag, 7. Mai, 8 Uhr: Vierstündiger Auffrischungskurs
St. Georgen am Walde
- Samstag, 30. April, 8 Uhr: Kinder-Notfallkurs (6 Stunden)
Anmeldung online unter erstehilfe.at oder telefonisch unter 07262/5444 410.
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