Premiere am Klinikum Wels-Grieskirchen
Herzklappen-Operation: Patient war die ganze Zeit wach

v.l.n.r.: Stationsleiterin Melanie Haider, Primar Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, der 81-jährige Patient, Herzchirurg OA Edin Srndic und Martin Wernhart.  | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
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  • v.l.n.r.: Stationsleiterin Melanie Haider, Primar Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, der 81-jährige Patient, Herzchirurg OA Edin Srndic und Martin Wernhart.
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  • hochgeladen von Ulrike Plank

Der 81-jährige Patient aus Wels litt vor dem Eingriff unter starker Atemnot bei Belastung – nach dem schonenden Herzklappenersatz ohne Narkose war er schnell wieder fit.

WELS. Medizinische Innovationen werden im Klinikum Wels-Grieskirchen vorangetrieben und so konnte in Wels erstmals eine Herzklappe an einem wachen Patienten ersetzt werden. Der Zugang über die Leiste erfolgte in örtlicher Betäubung, der Patient war wach, konnte während des Eingriffs sprechen und am nächsten Morgen bereits wieder aufstehen.

Häufigster Herzklappenfehler

Bei den vier menschlichen Herzklappen ist die Verengung der Aortenklappe, die Aortenstenose, der häufigste Herzklappenfehler. Zur Symptomatik zählen Atemnot, Brustschmerzen, Leistungsminderung oder Ohnmachtsanfälle. Durch die andauernde Mehrbelastung wird der Herzmuskel chronisch geschädigt. Der Ersatz der Aortenklappe durch ein interdisziplinäres Team von Herzspezialisten ist für diese Patienten die beste Therapie. „Mit der sogenannten TAVI, der Transkatheter-Aortenklappen-Implantation, steht seit über zehn Jahren am Klinikum eine äußerst schonende Eingriffstechnik und Alternative zu einer offenen Operation zur Verfügung“, erklärt Ronald Binder, Leiter der Inneren Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Durchgeführt wird die kathetergestützte Herzklappenimplantation von Kardiologen und Herzchirurgen.

Bei schlagendem Herzen

„Bei der TAVI wird die Ersatzklappe in gefaltetem Zustand über einen Herzkatheter an ihren Einsatzort gebracht und dort entfaltet“, so Binder. Dies geschieht bei schlagendem Herzen. Eine Öffnung des Brustkorbes, ein Einsatz der Herz-Lungen-Maschine oder eine künstliche Beatmung werden dabei nicht benötigt.

"Er konnte sich während des Eingriffs mit uns unterhalten. Der Zugang über die Leiste in örtlicher Betäubung ist sehr schonend und die Patienten kommen nach dem Eingriff schneller wieder auf die Beine."
- Ronald Binder, Leiter der Inneren Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen

Beim 81-jährigen Welser Patienten erfolgte der Zugang zum Herzen über die großen Blutgefäße von der Leiste aus. „Darüber hinaus wurde bei dieser Intervention erstmals in Wels eine Herzklappe an einem wachen Patienten ersetzt. Er konnte sich während des Eingriffs mit uns unterhalten. Der Zugang über die Leiste in örtlicher Betäubung ist sehr schonend und die Patienten kommen nach dem Eingriff schneller wieder auf die Beine“, führt der Kardiologie-Primar aus. Nach einer kurzen Beobachtungsphase auf der Überwachungsstation konnte der Welser Patienten am nächsten Morgen bereits wieder aufstehen und auf die Normalstation wechseln. „Vorher blieb mir bei Anstrengung die Luft weg, jetzt geht es mir wieder sehr gut!“, berichtet er.

v.l.n.r.: Stationsleiterin Melanie Haider, Primar Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, der 81-jährige Patient, Herzchirurg OA Edin Srndic und Martin Wernhart.  | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
Primar Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen | Foto:  Klinikum Wels-Grieskirchen/Nik Fleischmann
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