Generalversammlung
Frauenberatung Perg: Familiäre Probleme und Beziehungskonflikte im Zentrum
PERG. Seit 13 Jahren gibt es nun die Frauenberatung Perg und die Probleme, mit denen sich die Frauen an sie wenden, werden immer komplexer. Das zeigt der Tätigkeitsbericht für die heurige Generalversammlung, bei der die Vorsitzende Gerti Jahn und ihre Stellvertreterinnen Gabi Auinger, Martina Eigner und Gertraud Schober mit dem elfköpfigen Vorstand wieder gewählt wurden.
Wenn es zu einer Trennung kommt
Bei den 428 persönlichen und 430 telefonischen Beratungsgesprächen, die von den beiden Mitarbeiterinnen der Frauenberatung Perg im Jahr 2018 geführt wurden, standen vor allem familiäre Probleme und Beziehungskonflikte im Vordergrund. "Wenn es zu einer Trennung kommt, sind zumeist eine Vielzahl von Problemen zu bearbeiten – vom Unterhalt über die Obsorge für die Kinder, eine leistbare Wohnung muss gefunden werden und zumeist sind finanzielle Probleme dann oft erdrückend. Aber auch das Thema Gewalt ist nach wie vor beträchtlich und vielfach kommen auch noch gesundheitliche Probleme hinzu. Die 151 Frauen, die 2018 bei ihren Herausforderungen von der Frauenberatung Perg begleitet wurden, stammen aus allen gesellschaftlichen Schichten – ob Arbeiterhaushalt, Landwirtschaft oder Akademikerhaushalt", weiß die Leiterin der Frauenberatung, Gabi Schauer.
Knapp ein Viertel aus der Stadt Perg
Vor allem Frauen aus der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren, aber auch eine sehr große Anzahl über 60-jähriger Frauen gehen den Schritt, sich beraten und unterstützen zu lassen. Knapp ein Viertel der Frauen kommt aus der Stadt Perg, der große übrige Teil aus den Umlandgemeinden, 70 Prozent mit österreichischer Staatsbürgerschaft.
„Ich bedanke mich herzlich bei Gabi Schauer und Heidi Wabro, den Beraterinnen der Frauenberatung Perg, die mit viel Einfühlungsvermögen, Sachverstand und Konsequenz den oft verzweifelten Frauen wieder eine neue Zukunftsperspektive geben! Danke auch an die Kolleginnen des Gewaltschutzzentrums OÖ und Rechtsberaterinnen des Autonomen Frauenzentrums Linz die als Kooperationspartnerinnen die Frauenberatung unterstützen!“, so die Vorsitzende Gerti Jahn.
Frauenübergangswohnung hilft in der Not
Besonders wertvoll sei, dass der Sozialhilfeverband Perg nun eine Frauenübergangswohnung zur Verfügung stellt, die für zwei Frauen mit ihren Kindern Platz bietet. Diese Übergangswohnung steht Frauen zur Verfügung, die zumeist bei Beziehungsproblemen kurzfristig aus einer gemeinsamen Wohnung ausziehen müssen und keine andere Möglichkeit der Unterkunft haben. Sie werden von der Frauenberatung entsprechend begleitet. Auch in diesem Jahr läuft wieder das Projekt „Milli“, das zugewanderten Frauen das Alltagsleben in Österreich und Perspektiven zum beruflichen Einstieg vermittelt, um rasche Integration zu ermöglichen.
Menschenrechtssymposium vom 7. bis 9.11.
Die Frauenberatung versteht sich aber auch als Sprachrohr für Frauenanliegen und veranstaltet dazu Vorträge und Workshops. Ein besonderes Highlight ist das alljährliche Frauentagsfrühstück im Café Stöger – heuer mit der Kabarettistin Magda Leeb, die mit ihrer humoristischen Beschreibung des Frauenalltags wahre Lachstürme ausgelöst hat. Beim heurigen Menschenrechtssymposium vom 7. bis 9.11. wird die Frauenberatung Perg unter dem Titel „Frauenrechte sind Menschenrechte“ zwei Workshops anbieten und die nachgebaute „Wahlzelle“ zu 100 Jahre Frauenwahlrecht präsentieren.
Öffnungszeiten der Frauenberatung Perg: Mo, Di, Mi von 9 Uhr bis 14 Uhr und Do von 13 bis 18 Uhr.
Dr. Schober Straße 23
4320 Perg
www.frauenberatung-perg.at
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