Liebe zu den Kindern und Hausverstand sind wichtig

- Leihoma
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Zehn Leihomas bieten im Bezirk Perg flexible und leistbare Kinderbetreuung an. Organisiert wird der Omadienst vom Katholischen Familienverband, der derzeit auch wieder neue Interessentinnen sucht.
PERG (ulo). Ich hab damals in der Zeitung gelesen, dass Leihomas gesucht werden. Und weil ich in der Pension nicht nur daheim sitzen wollte, habe ich mich gemeldet, erinnert sich die Perger Leihoma Hannelore Radinger. Seit acht Jahren ist sie mittlerweile als Hilfe für Familien im Einsatz. Mir taugt das einfach. Für meine eigenen Kinder habe ich wegen der Arbeit nicht so viel Zeit gehabt und deshalb genieße ich das jetzt sehr, so Radinger, die zur Zeit drei Familien betreut. Da baut man natürlich auch eine Beziehung auf, zu den Kindern und den Müttern. Bei den Zwillingen bin ich schon seit acht Jahren.
Vermittelt werden die Leihomas vom Katholischen Familienverband Oberösterreich. Der Omadienst ist für alle Beteiligten eine Bereicherung: Familien werden stundenweise in der Kinderbetreuung unterstützt, Kinder bekommen eine Leihoma, die mit ihnen spielt, etwas unternimmt und Spaß hat, und die Leihomas bekommen die Freude und Liebe der Kinder als Geschenk und von den Eltern Dankbarkeit und eine finanzielle Anerkennung, beschreibt die Omadienst-Koordinatorin Eva Kapplmüller.
Die Leihoma wird, sofern sie die Arbeit nicht ehrenamtlich verrichtet, als Neue Selbstständige tätig. Die Bezahlung erfolgt in Form eines Werklohnes, der erfahrungsgemäß zwischen vier und sieben Euro liegt. Durch die Mitgliedschaft beim Katholischen Familienverband sind die Leihomas auch haftpflicht- und unfallversichert. Nur wegen des Geldes darf man es nicht machen, meint Radinger und strahlt, wenn sie sagt: Aber man bekommt von den Kindern so viel zurück. Ich hatte Angst, dass mir fad wird, wenn ich mit dem Arbeiten aufhöre. Nur daheim sitzen ist einfach nichts für mich. Die Liebe zu den Kindern und der Hausverstand im Umgang mit ihnen sind am wichtigsten.
Die Eltern schätzen neben der Betreuung im gewohnten Umfeld der Kinder vor allem die Flexibilität als Vorteil des Omadienstes. Meist rufen die Mütter ein, zwei Tage vorher an, wenn sie mich brauchen. Aber wenn ich gerade Zeit habe, komme ich auch kurzfristig vorbei. Einmal hab ich sogar mitten im Kochen alles liegen und stehen gelassen, erklärt Hannelore Radinger, die wie eine echte Oma immer zur Stelle ist, wenn Not am Mann ist. Ersatz für Betreuungseinrichtungen wie den Kindergarten soll und will der Omadienst nicht sein. Er versteht sich als Ergänzung der Palette an derartigen Angeboten.
Meist bin ich im Einsatz wenn die Mütter zum Beispiel Arzttermine haben oder wenn Großputz angesagt ist. Mit mehreren Kindern geht das schneller, wenn jemand auf die Kinder schaut, meint Radinger, die gern auf Urlaub fährt, liest und sich um ihre Gartenhütte kümmert. Die Tätigkeit als Leihoma ist eine große Verantwortung, aber einfach schön, und ich genieße es sehr, so Leihoma Hannelore Radinger.
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Zur Sache
Leihomas gesucht
Voraussetzungen für die Vermittlung als Oma sind unter anderem eine psychisch und physisch stabile Persönlichkeit, Zeit, Geduld, Fähigkeit sich an Regeln zu halten
und Spannungen auszuhalten, Vitalität, Erfahrung im Umgang mit Kindern und die Bereitschaft zur Startqualifikation durch Teilnahme am Basiskurs und zur einmal jährlich verpflichtenden Weiterbildung.
Kontaktdaten
Omadienst des Katholischen Familienverbandes OÖ,
Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz. www.omadienst.info
Koordination für Oberösterreich:
Eva Kapplmüller, Telefon 0732/7610-3432 (erreichbar Dienstag und Donnerstag, sonst bitte auf das Band sprechen)
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