Bezirk Perg
Riesige Fische in Flüssen und Seen
Hobbyfischer wissen, welche Kaliber sich mitunter in den heimischen Gewässern tummeln.
BEZIRK PERG. Dass nicht nur in der Donau, sondern auch in den heimischen Badeseen ziemliche Kaliber leben, wollen Wasserratten und Badenixen lieber nicht so genau wissen. Immerhin: "Große Welse in der Donau und in ihren Nebengewässern können schon so 1,70 bis 1,80 Meter lang werden und ab 30 bis 40 Kilo wiegen", weiß Heinrich Hochstöger, Obmann des Fischereireviers Donau-Perg. Angst muss man vor den glitschigen Wasserbewohnern aber keine haben: "Ich kenne selber keinen Fall, bei dem ein Mensch angegriffen worden wäre. Das kommt aus dem Reich der Fabeln." Auch der Hecht ist mit bis zu 1,20 Metern ein großer Raubfisch, "aber auch nicht zum Fürchten" – er geht auf andere Fische los.
Fischräuber und Exoten
Fische sind vielen Einflüssen ausgesetzt: Sorgvoll betrachten etwa viele Angler die Ausbreitung natürlicher Fischräuber wie Fischotter und Kormorane. Aber auch der Mensch schränkt den Lebensraum der Fische durch Gewässeregulierung oft stark ein. "Es wird viel durch Besatzmaßnahmen ausgeglichen", so Hochstöger. Problematisch kann das aber werden, wenn Fische eingesetzt werden, die normalerweise nicht hier heimisch sind, etwa Regenbogenforellen und Graskarpfen. Letztere "weiden das Seekraut ab und belasten das Wasser durch massive Ausscheidungen." Fischarten, die in unseren Breiten ein Anglerherz höher schlagen lassen, sind neben Wels und Hecht unter anderem Karpfen und Zander. Ziel ist, ein "kapitales" Exemplar zu fangen, also ein außergewöhnlich großes Tier. Das bedeutet aber nicht, dass Fische hemmungslos gejagt werden dürfen. "Wichtig ist mir persönlich, dass waidgerecht gefischt wird", so Fischerei-Revierobmann Hochstöger. "Ich bin kein Freund vom Wettfischen. Der Fisch ist ein Lebewesen, dem man mit Achtung begegnen muss."
Laichzeit und Seniorenfische
Zur Waidgerechtigkeit gehört, einen gefangenen Fisch nicht herumzappeln zu lassen, sondern schnell ins Wasser zurückzusetzen oder ihn rasch zu töten. Während der unterschiedlichen Laichzeiten werden die Fische geschont. Die sogenannten Brittelmaße legen fest, ab welcher Größe die verschiedenen Arten mitgenommen werden dürfen. "Zu kleine Tiere müssen schonend vom Haken befreit und wieder zurückgesetzt werden."
Natur hautnah erleben
Auch extrem große Exemplare sollten – nach dem Beweisfoto – zurückgesetzt werden. Sie sind oft alt und als Speisefisch nicht mehr genießbar. Welse können etwa um die 80 Jahre alt werden. "Frühere Generationen haben vom Fischfang gelebt", sagt Hochstöger. Das Fischen sieht er als altes Kulturgut: "Bei dieser sinnvollen Freizeitbeschäftigung erlebt man die Natur hautnah." Nicht nur die männlichen "Jäger und Sammler" finden Gefallen am Fischen. "Mittlerweile sind immer mehr Frauen und auch junge Mädchen sehr begeistert von der Fischerei."
Zur Sache
Die Region ist geteilt in die Reviere Donau C, Donau-Perg, Aist-Pregarten, Naarn-Perg und Klam-Dim-Gießenbach, die teilweise über die Bezirksgrenzen hinausreichen. Innerhalb der Reviere gibt es viele Vereine, die ihre lokalen Gewässer befischen und den Lebensraum der Tiere pflegen. Die Webseite des Landesfischereiverbandes wartet mit umfangreichen Informationen auf: Beschreibungen sämtlicher heimischer Fischarten finden sich hier ebenso wie Details zu den Revieren. Zur Übersicht der Schonzeiten und Brittelmaße hat der Verband sogar eine App herausgegeben. Wer die Fischerprüfung ablegen will, wird auch auf lfvooe.at fündig. Nach dem erfolgreichen Absolvieren eines zweitägigen Kurses mit abschließender Prüfung erhält man die Fischerkarte. Im Oktober findet in Perg ein Kurs statt. Anmeldung unter fischerkurs@gmx.net
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