Gottesanbeterin am Vormarsch
Schaurig-schöner Klimatourist in Langenstein

Schaurig- schöner Bote des Klimawandels: Die Gottesanbeterin breitet sich immer weiter im Land aus. | Foto: Eckhart Herbe
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  • Schaurig- schöner Bote des Klimawandels: Die Gottesanbeterin breitet sich immer weiter im Land aus.
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"Schau mal, da sonnt sich ein großes Heupferd auf der Hauswand! Äh nein...das gibt´s aber jetzt nicht!" Die Verblüffung des Regionauten und seiner Gattin hätte beim Spaziergang am Frankenberg im idyllischen Grenzgebiet von Langenstein und Ried in der Riedmark nicht größer sein können. Entpuppte sich die große grüne, schon seit Kindertagen vertraute Heuschrecke doch als ein ganz anderes, bizarr-faszinierendes Wesen: eine fast zehn Zentimeter große Gottesanbeterin genoss die warmen Temperaturen des Altweibersommers. 
LANGENSTEIN. Das faszinierende Insekt aus der Gattung der Fangschrecken ist in Österreich ein Profiteur des Klimawandels. Ursprünglich in Südeuropa und den heißen pannonischen Steppenlandschaften Ungarns beheimatet, breitet es sich sukzessive weiter nördlich und westlich aus. Vom Burgenland und dem Weinviertel ausgehend, eroberte es bereits weite Teile Nieder- und Südösterreichs und fühlt sich auch auf Trockenwiesen in Hanglagen im klimatisch geschützten Donautal immer wohler. 2018 berichtete eine BezirksRundSchau-Leserin aus Grein erstmals von einer Sichtung im Bezirk Perg.
Fünf Jahre später hat sich die Mantis Religiosa, so der wissenschaftliche Name der Gottesanbeterin, welcher auf deren, an eine betende Haltung erinnernde, Fangarme anspielt, offenbar wieder ein Stück weiter nach Westen vorgearbeitet. Eine Familie aus Blindendorf (Gemeinde Ried) entdeckte den Klimatouristen heuer ebenfalls schon im Garten. Für Menschen und Haustiere ist die Mantis, die sich von anderen Insekten, Spinnen und Gliedertieren ernährt, völlig harmlos.

Liebesakt in tödlicher Umarmung

Europäische Gottesanbeterinnen pflanzen sich nur einmal im Leben fort. Alle erwachsenen Tiere sterben im Spätherbst während der Nachwuchs im Larvenstadium überwintert. Besonders kurz und als Gruseleffekt für das anstehende Halloween durchaus geeignet, ist in vielen Fällen das Leben der Männchen. Ist doch die - meist größere - Auserwählte eine echte Femme Fatale, die ihre Liebhaber im wahrsten Sinne des Wortes "zum Fressen gerne " hat. Die Dame des Herzens praktiziert bevorzugt sexuellen Kannibalismus. Etwa einer von drei Kavalieren landet in einer tödlichen Umarmung. Er wird bereits während oder spätestens nach der Paarung vom Weibchen vom Kopf abwärts verspeist, während sein Hinterteil noch immer heroisch seine Pflicht erfüllt. Selbst für tierische Hardcore-Masochisten wohl ein schauriges Date...

Schaurig- schöner Bote des Klimawandels: Die Gottesanbeterin breitet sich immer weiter im Land aus. | Foto: Eckhart Herbe
Über 8cm groß werden die Weibchen, die ihre männlichen Partner gerne während der Paarung verspeisen. | Foto: Eckhart Herbe
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