St. Georgen/Gusen
"Wer sich auf Erasmus einlässt, kann enorm profitieren"
Aha-Effekte, neue Bekanntschaften, spannende Inhalte: Erasmus+ bringt Teilnehmern einen echten Mehrwert.
ST. GEORGEN/GUSEN. Neue Erfahrungen sammeln, sich mit Gleichaltrigen austauschen oder Anregungen für die berufliche Arbeit erhalten: An Erasmus+ teilzunehmen, ist nicht nur Studierenden vorbehalten. Die Kinderfreunde Mühlviertel mit Sitz in St. Georgen/Gusen organisieren seit rund 20 Jahren internationale Seminare und Jugendbegegnungen über Erasmus+. Dafür erhielt die Organisation im Dezember 2023 einen Award. Geschäftsführer Florian Gérard lernte Erasmus+ vor zehn Jahren kennen und brachte das Programm seither zahlreichen Jugendlichen näher.
"Ich habe bei Erasmus+ Freundschaften fürs Leben geschlossen. Teilweise richtet man sich die Urlaubsrouten so, dass man wen besuchen kann."
Florian Gérard, Geschäftsführer Kinderfreunde Mühlviertel
"Bei den Jugendbegegnungen kommen bis zu 58 Teilnehmer aus ganz Europa in unser Haus nach Klaffer am Hochficht und verbringen dort zwei Wochen." Die Jugendlichen befassen sich zum Beispiel mit Demokratie-Entwicklung, Zivilcourage, Rassismus, Mobbing oder praktischen Inhalten wie Outdoor-Pädagogik.
Neben den vermittelten Inhalten sieht Gérard auch für die persönliche Entwicklung der Teilnehmer einen großen Gewinn: "Man lernt Menschen aus ganz Europa kennen, kann seine interkulturelle Kompetenz und seine Sprachkompetenz stärken. Es entstehen immer wieder Freundschaften oder auch weitere Projektideen. Und der europäische Gedanke wird stark gefördert – dass man sich ein gemeinsames Europa vorstellt, ohne Grenzen, als Friedensprojekt." Erasmus+ helfe auch dabei, Grenzen im Kopf abzubauen. "Die Aha-Effekte sind enorm." Ein "Youth Pass" bestätigt die Teilnahme und listet die erworbenen Kompetenzen auf. Dieser Nachweis eignet sich etwa zur Aufwertung des Lebenslaufes.
Erasmus+ für Erwachsene
Erwachsene, die im Kinder- und Jugendbereich arbeiten oder ehrenamtlich tätig sind, können sich ebenfalls über die Kinderfreunde bei Erasmus+ weiterbilden. Diese Möglichkeit hat Andrea Wahl aus St. Georgen/Gusen genützt. Sie verbrachte sechs Wochen in Schweden, um beim sogenannten "Job Shadowing" in einer Bildungs-Organisation mitzuarbeiten. "Ich habe viele Erfahrungen und Ideen mitgenommen – auch für meine eigene Arbeit."
"Austausch ist große Bereicherung"
Die Geschäftsführerin der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen unterstützt selbst regelmäßig Jugendbegegnungen und organisiert Projekte über Erasmus+. Erfolgreich umgesetzt wurde etwa der "Weg der Menschenrechte", jetzt gerade entsteht eine Wanderausstellung zum Thema Zwangsarbeit. "Der Austausch ist eine riesengroße Bereicherung. Man lernt andere Menschen, Kulturen und Organisationen kennen, das ist ganz was Positives", ist Wahl von dem Programm überzeugt. Sie findet: "Dass Kinder, Jugendliche, Studierende und Erwachsene in ein europäisches Land fahren und neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln können, ist extrem super."
Der Zugang zu Erasmus+ ist für Jugendliche niederschwellig. "Die einzige Voraussetzung ist, dass man bereit ist, sich mit Freude auf ein europäisches Projekt einzulassen", so Gérard. Mehr bei den Kinderfreunden Mühlviertel: kinderfreunde.at, muehlviertel@kinderfreunde.cc, 07237/246 515.
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