Finanzamt ermittelt gegen Jugendverein
Nach anonymer Anzeige fürchtet "FC Stoned"-Obmann Alexander Steinkellner um seine Existenz.
WALDHAUSEN, PERG. Der Jugendverein FC Stoned aus Waldhausen ist in den „Fängen der Behörden“. Anzeigen bei der Finanz und bei der Wirtschaftskammer. Die Bezirkshauptmannschaft musste wegen Verwaltungs-Übertretungen aktiv werden. „Ich muss als Obmann den Kopf hinhalten. Kommt es zu Strafen, dann ist meine Existenz bedroht. Wir hatten eine gültige Veranstaltungsbewilligung“, weiß Vereinsobmann Alexander Steinkellner nicht, wie es weitergeht. Ein für den Jugendverein anonymer Anzeiger behauptet, dass beim Oktoberfest 2012 der Obmann 100.000 Euro verdient haben soll. Daraufhin „besuchten“ mehrere Finanzbeamte die Kassierin des Vereins in ihrer Wohnung. Vereinsunterlagen wurden mitgenommen. Der Verein gibt einen Gewinn von rund 7.000 Euro an.Die Bezirkshauptmannschaft muss jetzt klären, ob der FC Stoned berechtigt war, das Fest durchzuführen.
Wie Josef Fraundorfer von der Bezirkshauptmannschaft informiert, wird die Sache überprüft. Ist ein Verein gemeinnützig, ist er für Feste von maximal drei Tagen von der Gewerbeordnung ausgenommen. Jetzt muss Alexander Steinkellner die Gemeinnützigkeit nachweisen. Das fällt ihm nicht schwer. Neben einer sinnvollen Freizeitgestaltung steht auch Soziales am Programm. Man spendete dem Therapiezentrum nicht nur Geld sondern auch Arbeitsstunden für die Außengestaltung. Bei der Strudengauer Messe schenkte man den Kleinen Eis. Vom Oktoberfest finanziert man einer Mutter mit ihrem behinderten Kind eine Woche im „Betreubaren Urlauben“. Mit einer Werbetafel unterstützt man den örtlichen Fußballnachwuchs. Das Therapiezentrum bekommt neuerlich Geld. Im Verein traf man sich in der Vergangenheit zu Fußballspielen, Kegelturnieren, Radtouren, Wanderungen, Tennis, Schwimmen oder Eishockey-Spielen.
„Man muss froh sein, dass es heute noch junge Leute gibt, die sich für andere und besonders für Schwache engagieren. Diesen Ehrenamtlichen soll man keine Prügel vor die Füße werfen“, meint nicht nur Maria Schönhofer, Vorstandsmitglied vom Verein Friedensstift Waldhausen. Walter Littringer, Vorstand des Finanzamtes Kirchdorf-Enns-Steyr, teilte auf Anfrage mit, dass derzeit geprüft werde, ob steuerlich relevante Sachverhalte gegeben sind. Er rät allen Veranstaltern, sich vorher beim Finanzamt oder auf der Homepage des Finanzministeriums zu informieren, wenn man ein Fest veranstaltet.
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