Arbeitslose sollen Firmen gründen

Ein umfangreicher Fragebogen steht bei diesem Programm am Beginn der Selbstständigkeit.
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BEZIRK. „Eine gute Idee, mindestens ein Lehrabschluss und beim Arbeitsmarktservice gemeldet sein“, erläutert AMS-Leiterin Christa Hochgatterer die Voraussetzungen, um am Unternehmensgründungsprogramm teilnehmen zu können. Am wichtigsten sei die Idee. Aber: „Nicht jede Idee ist eine gute Idee. Sie muss wettbewerbsfähig sein“, so Hochgatterer. Ausgangspunkt sind meist Beratungsgespräche mit AMS-Kunden, die darin den Wunsch äußern, ein Unternehmen zu gründen.

„Wenn das plausibel klingt, bekommt der Interessent einen Fragebogen. Diesen nimmt er dann ausgefüllt zum Erstgespräch mit. Das findet bei uns im Haus statt, wird aber wie das komplette Programm über externe Experten abgewickelt.“ Diese entscheiden nach dem Erstgespräch über die Aufnahme ins Programm. „Es gibt auch Ablehnungen. Wir wollen ja, dass die Leute ein Unternehmen gründen, von dem sie auch leben können“, so die Perger AMS-Chefin. Wer es schafft, kann bis zu sechs Monate lang in dem kostenlosen Programm bleiben und erhält umfassende Unterstützung.

„Wir wollen besonders Frauen ermutigen und bieten dies auch jenen ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld an, die zum Beispiel 20 Jahre Hausfrau waren. Die sind dann auch versichert. Alle anderen bekommen in der Zeit Arbeitslosengeld weiterbezahlt. Vermittlungsvorschläge gibt es in den sechs Monaten nur auf Wunsch“, erklärt Hochgatterer. Zusätzliche Kurse während der Gründungsphase sowie Coachings in der Nachbetreuung können in Anspruch genommen werden. Was viele nicht wüssten: Wer als Selbstständiger so wenig einnimmt, dass er nicht davon leben kann, kann sich beim AMS wieder vormerken lassen. Bedingung für das Arbeitslosengeld ist aber, dass derjenige auch bereit ist, Beschäftigung anzunehmen. „Der schlimmste Fall wäre, dass sich jemand selbstständig macht, keinen Erfolg und dafür dann Schulden hat. Dem wollen wir mit guter Vorbereitung entgegenwirken“, meint Christa Hochgatterer.

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59 Erstgespräche gab es 2011 im Rahmen des Unternehmensgründungsprogrammes im Bezirk Perg. 24 Interessenten waren Frauen, 35 Männer. Nach einem positiv verlaufenen Erstgespräch in die weitere Beratung aufgenommen wurden 2011 und 2012 (bis Mitte April) 77 Personen, davon 42 Frauen und 35 Männer.

Gegründet wurde 2011 von 24 Teilnehmern, elf Frauen und 13 Männer. Nach Branchen:
10 Gründungen: Private Dienstleistungen wie Lebens- und Sozialberater, Masseure oder Mobile Friseurinnen.
4 Gründungen: Handel und Lagerung.
3 Gründungen: Technische Dienstleistungen.
3 Gründungen: Verarbeitendes Gewerbe und Handwerk.
2 Gründungen: Wirtschaftsdienste.
1 Gründung: Kredit-, Geld- und Versicherungswesen.
1 Gründung: Gastronomie und Fremdenverkehr.

Ein umfangreicher Fragebogen steht bei diesem Programm am Beginn der Selbstständigkeit.
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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