Starker Anstieg bei Arbeitslosen schon vor pabneu- und skloib-Pleite

BEZIRK (mikö). Mehr als 200 Menschen haben durch die Pleiten von skloib, pabneu und Alpine im Bezirk ihren Job verloren. Aber schon die Juni-Daten sind für Christa Hochgatterer, Leiterin des AMS Perg, „besorgniserregend“: 900 Personen waren arbeitslos, 190 Personen oder ein Viertel mehr als 2012. Auch die Anzahl der in Beschäftigung Stehenden ist um rund 1500 Personen zurückgegangen. „Betroffen sind Personen aus den unterschiedlichsten Branchen und Firmen“, so Hochgatterer. Die Arbeitslosenrate betrug 3,1 Prozent. Im österreichweiten Ranking liegt der Bezirk damit noch immer unter den Top 10. Entspannung ist aber aufgrund der jüngsten Pleiten keine zu erwarten. Mehr als 100 Menschen traten vergangene Woche bei pabneu aus ihren Dienstverhältnissen aus. Am Mittwoch der Vorwoche waren AK, AMS, Gewerkschaft und Masseverwalter vor Ort und klärten die Mitarbeiter über ihre Rechte auf.

„pabneu-Tag“ im AMS Perg
Am 31. Juli gab es im AMS einen „pabneu-Tag“. Es ging um die Beantragung des Arbeitslosengeldes, um Fragen rund um die Arbeitssuche sowie die Ermittlung der Qualifikationen. Bei vielen der rund 70 skloib-Mitarbeitern könnte es noch dauern, bis sie sich arbeitslos melden: Viele waren über 30 Jahre im Unternehmen, haben zum Teil Kündigungsfristen von vier bis fünf Monaten. Sie erhalten Gelder aus dem Insolvenzentgeltfonds. Bei pabneu ist die Lage anders, weil die Dienstverhältnisse aufgrund des Konkurses 2007 nicht so lange gedauert haben. Die pabneu-Pleite 2007 war mit über 200 Mitarbeitern die größte im Bezirk Perg in der jüngeren Vergangenheit.

Alpine: Rund 20 Arbeitslose
Von den 60 Alpine-Mitarbeitern aus dem Bezirk hat einen Teil die Firma Habau übernommen. Am Montag waren 20 arbeitslos gemeldet. Von den sechs Dayli-Filialen im Bezirk wurde jene in Schwertberg mit 12. Juli geschlossen.

Insolvenzstiftung wird für Betroffene eingerichtet

Christa Hochgatter, Leiterin des AMS Perg, kümmert sich mit ihren 23 Mitarbeitern um die Arbeitslosen im Bezirk.

War raten Sie Betroffenen?
Rasch zum Arbeitsmarktservice zu kommen, um eine bedarfsorientierte Unterstützung zu erhalten. Um rechtzeitig Geld zu beantragen und rasch erste Bewerbungen zu verschicken, weil sich Unternehmen immer länger Zeit lassen, Einstellungsentscheidungen zu treffen.

Was ist noch wichtig?
Bei mehreren Stellen bewerben. Viele Stellen werden durch Mundpropaganda vergeben, daher mit Bekannten reden. Zeitungen ansehen, E-Job-Room nützen und Blindbewerbungen verschicken. Wir unterstützen bei der Bewerbung und beim Lebenslauf vor Ort.

Welche Hilfen gibt es jetzt?
Es wird eine Insolvenzstiftung für skloib- und pabneu-Mitarbeiter eingerichtet, die im Herbst startet. Dort wird nach einer Berufsorientierung eine Weiterbildung geboten. Währenddessen gibt es Stiftungsarbeitslosengeld. Für Dayli-Mitarbeiter wird oberösterreichweit eine Stiftung eingerichtet.

pabneu skloib GmbH ist pleite
PABNEUKIRCHEN (zin). Nach der skloib GmbH Pleite in Grein Ende Juni ist jetzt auch die pabneu skloib Produktions GmbH, Neudorf 36, in Konkurs. Die Schließung des Unternehmens wurde am 23. Juli vom Gericht angeordnet. Von der Pleite sind 113 Mitarbeiter betroffen. Bei der Insolvenzanmeldung im April waren noch 224 Mitarbeiter an beiden Standorten beschäftigt. Die Passiva lagen bei über 14,3 Millionen Euro. Es konnten keine Investoren gefunden werden, die die ausständigen Gehälter und die ersten zehn Prozent für die Insolvenzgläubiger bezahlt hätten. Dem Schuldner wurde auf eigenen Antrag die Eigenverwaltung des Insolvenz-
verfahrens entzogen. Das Insolvenzverfahren musste auf ein Konkursverfahren abgeändert werden. Zum Masseverwalter ist der bisherige Sanierungsverwalter Thomas Zeitler bestellt worden. Stellvertreter ist Rudolf Mitterlehner.