Nach mehr als sieben Jahren droht Familie Abschiebung
Vater und Mutter haben bereits feste Arbeitsplatzzusagen in Linz
Seit 2004 leben Movsar Atsaev und Hava Islamova aus Tschetschenien mit ihren vier Kindern im Alter von 8 bis 17 Jahren in Österreich. Ende Dezember erhielten sie einen negativen Asylbescheid.
GREIN. „Zwei Freunde und ich haben bereits mehr als 4500 Euro bezahlt, um der Familie bei Behörden, Rechtsanwälten und beim Überleben zu helfen“, sagt der Lichtenberger Künstler Herwig Strobl, der sich für die Familie einsetzt. Arbeiten gehen dürfen die Eltern momentan nicht. Obwohl sowohl Movsar Atsaev als auch seine Frau Hava Islamova eine konkrete Arbeitsplatzzusage haben. In höchster Not sind sie 2004 mit den vier Kindern Seda (17), Dzohar (14), Rayana (12) und Adam (8) aus tschetschenischem Kriegsgebiet geflohen. Seit der Flucht sind sie in Österreich, nun droht der Familie die Abschiebung. Obwohl die Kinder bestens integriert sind und in Grein Volks- und Hauptschule besuchen. Die ältere Tochter Seda geht in Perg in die Handelsschule. Die sechsköpfige Familie lebt zurzeit im Caritas-Wohnheim in Grein. In Schwertberg haben sie auch bereits einen Mietvertrag für eine Wohnung vorliegen.
„In Tschetschenien erwarten uns weder Freunde noch Verwandte. Wir hätten keine Arbeit, keine Wohnung und keine finanzielle Unterstützung. Unsere vier Kinder sind hier aufgewachsen und sprechen perfekt Deutsch und sind sehr gut in der Schule. Österreich betrachten wir als unsere Heimat“, hofft das Ehepaar auf einen Verbleib in Österreich.
Ein Ansuchen bei der Bezirkshauptmannschaft und beim Asylgerichtshof wurde nach dem negativen Asylbescheid umgehend gestellt. Herwig Strobl hofft auf eine positive Wende: „Die Sechs wagen es nicht, sich auszumalen, was sie in ihrer ‚Heimat Tschetschenien‘ nach der Abschiebung erwarten würde. Null Unterstützung und keine staatliche Gnade. Die Kinder betrachten nach sieben Jahren Österreich als ihre Heimat.“ Und weiter: „Ich habe die Familie kennen und schätzen gelernt. Sie sind fröhlich, zielstrebig und bescheiden. Nach Tschetschenien zurück zu müssen wäre eine totale Entwurzelung und eine Katastrophe. Deutsch ist die Sprache der Kinder. Tschetschenisch haben sie fast vergessen, Russisch ganz.“ Strobl hat ein Spendenkonto für die Familie eingerichet, da die Kosten für Behörden und Anwälte hoch sind.
Zur Sache
Spendenkonto
Allgemeine Sparkasse Linz
IBAN: AT762032032304810918
BIC: ASPKAT2LXXX
Das Konto lautet auf den Namen
Herwig Strobl.
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