Serie Teil 6: Hand aufs Herz – halten Sie sich immer an Geschwindigkeitsbegrenzungen? Besser wär's aber.

Die Raserei im Pielachtal nimmt zu

PIELACHTAL (ms). „Ach, die messen eh nicht so genau“, hat sich schon so mancher Autofahrer gedacht – und dann hat es doch geblitzt. Radarboxen auf der Autobahn haben etwa nur eine Toleranzspanne von drei Prozent – das sind gerade mal 6,5 km/h. Außerdem lauern auf unseren Straßen noch Laserpistolen, Section Controls – und Polizisten dürfen Kraft ihres Amtes und ihrer Erfahrung Geschwindigkeiten sogar schätzen. Unterm Strich sind so im vergangenen Jahr fast 1,1 Millionen Geschwindigkeitsübertretungen in Niederösterreich geahndet worden. Rasen auf der Autobahn ist dabei oft noch immer ein (junges) männliches Phänomen. Doch auch in Ortsgebieten oder 30er-Zonen ist man schnell mal zu schnell dran. Wir schauen uns die Hotspots im Pielachtal genauer an.

Raserei nimmt zu
Walter Horinek von der Polizeidirektion Ober-Grafendorf musste leider feststellen, dass seit Corona vermehrt gerast wird im Pielachtal und da ist es egal ob Ortsgebiet oder Freilandstraße. "Man hat das Gefühl, dass die ganzen Tempolimits unnötig aufgestellt wurden. Den Polizisten macht das zurzeit ganz schön Bauchschmerzen", so Horinek. Bei einer Geschwindigkeitskontrolle durch die Polizei, bei einer Unfallhäufungsstelle in Weinburg, musste der Polizist in drei Stunden 88 Übertretungen feststellen.
Gerhard Helmreich aus Tradigist warnt: "Die schlimmsten Raser hast durch Warth, da pressen´s statt dem 70er sicher 170km/h durch. Da hätte ich beim Überqueren der Straße schon ein dumpfes Gefühl." Carol Streefkerk wohnt in Waasen bei Weinburg und ärgert sich über Raser bei sich im Wohnort: "Bei uns ist es teilweise gefährlich von unserer Ausfahrt auf die Straße zu fahren. Eigentlich ist bei uns ein 50er erlaubt, leider rasen sie teilweise mit 90 durch. Es ist gefährlich für Kinder und Tiere im Ort." "Ich neige zum zügigen fahren, bin aber der Meinung, niemanden damit zu gefährden, ich drängle auch nicht. Im Bereich von Schulen halte ich mich immer an die Geschwindigkeitsbeschränkung, ich bin auch der Erste, der vor einem Zebrastreifen steht, wenn jemand die Straße überqueren will. Ich mag es einfach, wenn was weitergeht, am schlimmsten für mich sind die Autolenker, die auf der Landstraße 60km/h dahinschleichen. Meiner Meinung nach gehören die auch kontrolliert, viele davon dürften bestimmt gar kein Auto mehr lenken. Leider zahle ich auch oft mal Strafe, es tut mir auch weh in meiner Geldbörse, aber abgewöhnen kann ich es mir leider auch nicht, es fällt mir oft gar nicht auf", gibt sich Stefan H. als Raser zu erkennen.