Lärmende Treppe im Dirndltal
"Zermürbend, laut und um die 200 Mal am Tag" – Weinburger kritisiert "Huperei" der Mariazellerbahn.
WEINBURG (ah). Es ist kurz nach fünf Uhr morgens, schon ertönt das erste Mal das Signal der Himmelstreppe-Garnitur, welche bereits vom St. Pöltner Hauptbahnhof Richtung Mariazell unterwegs ist. Vorschriftsgemäß gibt der Triebfahrzeugführer die "Achtung-Signale" an den Stellen ab, an denen es das Gesetz vorschreibt.
Weinburger kritisiert "Lärm"
Dem pensionierten ÖBB-Bediensteten Franz Hackl ist dieses "ständig ertönende Geräusch" ein Dorn im Auge. Er und seine Frau leben direkt an der Mariazellerbahn, nur wenige hundert Meter vom Weinburger Bahnhof entfernt. "Man büßt hier regelrecht Lebensqualität ein. Der erste Zug fährt kurz nach fünf Uhr in der Früh, der letzte dann um 21 Uhr herum. Am Tag gibt der Zug ungefähr 200 Mal einen Signalton ab, das ist einfach zu viel", konstatiert Hackl verärgert. Konkret geht es um den Abschnitt zwischen dem Bahnhof Weinburg und Waasen. Auf Anfrage bei der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) gibt man bekannt: "Zwischen dem Bahnhof Weinburg und dem Ortsteil Waasen befinden sich insgesamt vier Eisenbahnkreuzungen, die durch die Abgabe von Achtung-Signalen gesichert sind. Der Lokführer ist verpflichtet, ab dem aufgestellten Pfeifpflock mindestens drei Mal ein akustisches Signal abzugeben."
Verärgerter Freund der Bahn
"Eines möchte ich klarstellen: Ich bin überhaupt kein Feind der Mariazellerbahn. Sie ist eine Bereicherung für unsere Heimat, aber man muss auch verstehen, dass diese 'Huperei' zermürbend für uns ist", so Hackl.
Der Weinburger kritisiert vor allem, dass die Lokführer im Bahnhof, bevor der Zug Richtung St. Pölten fährt, noch ein Signal abgeben. Laut NÖVOG entspricht auch dieses Vorgehen dem Gesetz: "Eine Eisenbahnkreuzung befindet sich direkt beim Bahnhof Weinburg. Bevor ein Zug diese Eisenbahnkreuzung passiert, ist der Lokführer verpflichtet, Achtung-Signale abzugeben. Das ist auch der Fall, wenn der Zug nach dem Anhalten im Bahnhof Richtung St. Pölten ausfährt."
Anlagen bringen Erleichterung
Eine Sicherung des Bahnübergangs in Weinburg würde eine Erleichterung für Hackl und die anderen Anrainer bringen. Seitens der NÖVOG hat man erfreuliche Nachrichten: "Derzeit ist geplant, 2016/17 zwischen den Bahnhöfen Weinburg und Kammerhof zwei Bahnübergänge mit einer Lichtzeichenanlage und einen mit einem Schranken und einer Lichtzeichenanlage zu sichern. Für den Bahnübergang beim Bahnhof Weinburg ist die Sicherung per Schrankenanlage geplant."
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