Auswirkungen der Pandemie
Leseleistung der Volksschulkinder gesunken
Ein Fünftel der Kinder ist leseschwach! Alle fünf Jahre überprüft eine internationale Studie die Leseleistung unserer Volksschulkinder.
PIELACHTAL. Die Pandemie zeigt deutliche Auswirkungen auch in diesem Bereich, die Leseleistung sank, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Mädchen schnitten erneut besser ab.
Freude am Lesen wecken
"Lesekompetenz" ist ein entscheidender Schlüssel zum Lernerfolg, deshalb bieten wir den Kindern an unseren beiden Volksschulen zur Förderung und zum Training des Lesens eine Fülle an Materialien und Aktivitäten",
erklärt die Direktorin, Doris Pedrazza.
Die Volksschulkinder aus Rabenstein und Tradigist besuchen regelmäßig die Bücherei und machen Lesespaziergänge. Auch Buchvorstellungen durch die Schüler und Lesungen von Autoren und Lesepartnern stehen auf der Tagesordnung.
"Vorige Woche gab es für die Schüler eine Buchausstellung. Die Kinder zeigten großes Interesse und bestellten zahlreich neue Leselektüre. Heuer machten sie dabei sogar eine Ausbildung zu ‚Detektiven‘, um beim Lösen eines mysteriösen Falles zu helfen",erzählt die Direktorin begeistert.
Elternverein fördert lesen
Anita Schreiber ist die Obfrau des Elternvereins in Weinburg, sie erklärt:
"In unserer Schule gibt es die Antolin-Leselizenz, die finanzieren wir als Elternverein. Hier lesen die Kinder zuerst ein Buch und können dann dazu Fragen beantworten, um zu überprüfen, ob sie das Buch auch verstanden haben. Sie sammeln Punkte oder Münzen und bekommen dann Medaillen, abhängig von der Anzahl der gelesenen Bücher."
Leseleistung getestet
Die Studie testet die Leseleistung von Schülern am Ende der vierten Klasse Volksschule. Die Kinder lesen Informationstexte und literarische Texte und beantworten dazu Fragen. Per Fragebogen werden außerdem Hintergrundinformationen erhoben.
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Fünftel leseschwach
Mädchen erreichten international im Schnitt eine um 16 Punkte bessere Leseleistung. In Österreich betrug der Unterschied 14 Punkte (Buben: 523, Mädchen: 537). Der Unterschied zwischen Buben und Mädchen habe sich damit seit den vergangenen Tests (2006: zehn Punkte, 2011: acht Punkte, 2016: sechs Punkte) deutlich vergrößert. „Das ist eine unschöne Entwicklung.“
Die Ergebnisse
Auch in den meisten Vergleichsländern verschlechterten sie sich, wie die veröffentlichte „Progress in International Reading Literacy Study“ (PIRLS) zeigt. In Österreich erreichten die Schülerinnen und Schüler bei PIRLS 2021 530 Punkte, 2016 waren es noch 541 gewesen.
Auswirkungen der Pandemie
Die Auswirkungen der Pandemie zeigten sich bereits bei der Studiendurchführung: Nur 43 Länder, darunter Österreich, führten die Tests wie geplant im Frühling 2021 durch. "Die Verluste dürften weniger ausgeprägt sein, als von vielen erwartet“. Man habe von einigen Forschenden gehört, dass ein ganzes Schuljahr verloren gegangen sei, sogar von einer ‚Lost Generation‘ sei die Rede gewesen," so Hastedt.
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