Biber in Hofstetten-Grünau
Tierschutzverein "Robin Hood" möchte Biber retten
HOFSTETTEN-GRÜNAU (th). Seit Wochen sorgt das Biberpärchen der Pielachtaler Sehnsucht für Aufsehen. Schon nach dem Vorfall im Sommer 2015, wo ein Hecht ein Kind beim Baden biss, rückte der Badesee ins Rampenlicht: Als Bürgermeister der Gemeinde ist Arthur Rasch der "Halter" der Tiere und musste dem Buben Schmerzensgeld in Höhe von 14.000 Euro zahlen. "Ich glaube bei uns in Hofstetten gibt es schon genug Biber und sie richten Schäden an. Am See ist das Problem nicht besser. Dort legen sie zwar nur den Uferbewuchs um und ziehen es ins Wasser, aber im Sommer möchte ich nicht, dass wegen der Biber jemand zu Schaden kommt", so Rasch. Sollten die Biber in der Pielachtaler Sehnsucht bleiben, bleibt heuer der Badebetrieb geschlossen. Julia Nussbaumer von der FPÖ Hofstetten-Grünau kämpft seit Oktober 2018 für die Rettung der Tiere. Ende Dezember wurde der Biber durch einen Tötungsbescheid der Bezirkshauptmannschaft zum Abschuss "freigegeben".
Lichtblick für die Tiere
Der Tierschutzverein "Robin Hood" aus St. Leonhard am Forst (Bezirk Melk) startete am Sonntag eine "Rettungsaktion". "Wir konnten mit Bürgermeister Arthur Rasch sprechen und dürfen alles versuchen, um das Biberpärchen zur Abwanderung zu bringen. Ziel ist es, dass sie sich entlang der Pielach neu ansiedeln", informiert Marion Löcker vom Tierschutzverein. Viele Freiwillige nahmen sich der Arbeit am Sonntag an. Bäume und Sträucher wurden mit einem speziellen Anstrich und Gittern vor den Bibern geschützt. Der Anstrich ist für jedes Tier ungefährlich. Ein 10 Kilo Kübel kostet dem Verein rund 170 Euro. Wie lange es dauern wird, bis das Biberpärchen abwandert, kann man zur Zeit noch nicht sagen. In den kommenden Wochen wird sich ein Spezialist, auf Bitte des Tierschutzvereines, das Gelände und die Situation genau ansehen. Löcker meint: "Wenn man in einem Naturgewässer baden geht, sollte jedem klar sein, dass sich da Wildtiere befinden. Man kann nicht alle Tiere einfach töten". Weiter betont sie, dass man auch Bürgermeister Arthur Rasch verstehen muss: "Bei Bibern handelt es sich um Wildtiere. Ich verstehe nicht, warum hier die Gemeinde in der Haftpflicht liegt. Hier sollten die Gesetze geändert werden."
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