Autorin Beatrix Foidl-Zezula: "Ich will die Herzen der Menschen berühren"
BRAMBERG / SALZBURG (cn). Weil sich die Pinzgauer freuen, wenn sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, sei Beatrix Foidl-Zezula gleich vorgestellt: Geboren ist sie 1954 als Tochter von Margot und Eduard Zezula. Die Eltern, die es einst als Flüchtlinge aus Polen bzw. Leipzig nach Bramberg verschlagen hatte, gründeten das erfolgreiche Unternehmen "Zezula & Co.", in welchem Flitter und Kunstperlen vor allem für den asiatischen Raum fabriziert wurden. Die Tochter besuchte nach der Hauptschule ein Gymnasium in Salzburg, wo sie sich später als Erwachsene auch mit dem Mann und den Kindern niederließ. An vielen Wochenenden und Urlauben jedoch zieht es die Schriftstellerin samt Familie zurück in das Elternhaus im Oberpinzgau und zurück zu Freunden aus Kindheitstagen.
"Mosaik aus Schatten und Licht", Verlag Anton Pustet
Zurück in Kindheitstage verschlägt es manchmal auch Laura, die Heldin des Romanes "Mosaik aus Schatten und Licht". Böse Träume sowie schöne und weniger schöne Erinnerungen sind es, die Laura auf der griechischen Insel Chios besuchen. Hierher, in das kleine Häuschen einer Freundin, hat sie sich nach der Diagnose "Gehirntumor" ohne ihre Familie zurückgezogen; diese ahnt nichts von der Krankheit. Wie denn auch? Bislang hat die knapp 50-jährige Powerfrau alles gemeistert - so viel sogar, dass manche Wegbegleiter nur staunen können angesichts ihrer Energie. Und das erschreckende Gehabe ihres Körpers und die Schmerzen der letzten Zeit hat Laura geschickt verheimlicht...
"Ich möchte Betroffenen Mut machen"
Beatrix Foidl-Zezula im BB-Gespräch: "Mit diesem Roman möchte ich Menschen, die von einer schweren Krankheit betroffen sind, Mut machen und ihnen helfen. Laura hält - so wie ich - viel von Selbstheilungskräften. Und im Rahmen meiner Arbeit als Psychotherapeutin habe ich schon öfters gehört, dass Leute sagen, dass ihnen ein Buch in einer schwierigen Situation geholfen habe. Es gab schon positive Rückmeldungen von Lesern. Zum Beispiel von einem jungen Mann, der sagte, er habe vor dem Schlafengehen nur kurz in mein Buch reinschnuppern wollen und dann habe er gar nicht mehr aufhören können zu lesen. Aber freilich vertrage ich auch Kritik."
Noch einiges in petto...
"Mosaik aus Schatten und Licht" ist das erste Buch der Akademikerin, die allerdings schon im Vorfeld etliche Publikationen in Literatur- und Fachzeitschriften veröffentlichte und maßgeblich an der Gründung der Literaturzeitschrift "Prolit" beteiligt war. Fertig verfasst - Beatrix Foidl-Zezula schreibt übrigens ausschließlich mit der Hand - ist auch das Werk "Margerie und Xavier". Für diese "Hommage an Alzheimer-Kranke und an jene, die sie lieben", ist sie noch auf der Suche nach einem Verlag.
Weil die Mutter von zwei Kindern und Großmutter zweier Enkel aber offenbar ebenso eine Powerfrau wie Laura zu sein scheint, hat sie auch das dritte Buch bereits in Angriff genommen. In diesem wird es auch um das Thema "Flüchtlinge" gehen.
"Ist das nicht schön?"
Dazu weiß Beatrix Foidl-Zezula von einem hoffnungsfrohen Gespräch zu erzählen, das sie kürzlich mit dem Pfarrer von Bramberg geführt hat: "Er hat abschließend gemeint, wer an die Türe des Pfarrhauses klopfe, dem werde selbstverständlich geholfen. Ist das nicht schön?"
Info: Am 27. Dezember 2015 zwischen 20.04 und 21.00 Uhr wird die Autorin in einer Literatursendung von Radio Salzburg zu hören sein.
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