Bergrettung Saalfelden/Maria Alm
100 Jahre stille Helden auf den Bergen

Vor den Vorhang bitte: Die Bergretter und -retterinnen wurden für ihr selbstloses Engagement gewürdigt. | Foto: Eike Krenslehner
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  • Vor den Vorhang bitte: Die Bergretter und -retterinnen wurden für ihr selbstloses Engagement gewürdigt.
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Die Bergrettung Saalfelden/Maria Alm feierte 100 Jahre ihres Bestehens mit einem berührenden Festakt – inklusive"luftigem" Highlight – und einer spannenden Ausstellung im Schloss Ritzen.

SAALFELDEN. 

"Sonst sind wir nie vor dem Vorhang, aber nach 100 Jahren dürfen wir das schon einmal sein", erklärte Bergretter und Organisator Josef Schild in seinen Grußworten.

Museums-Leiterin Andrea Dillinger und Ortsstellenleiter Markus Reichholf | Foto: Eike Krenslehner
  • Museums-Leiterin Andrea Dillinger und Ortsstellenleiter Markus Reichholf
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Gemeinsam mit Freunden, Organisationen und in Zusammenarbeit mit dem Museum Schloss Ritzen beging die Ortsstelle der Bergrettung Saalfelden/Maria Alm das hundertjährige Jubiläum ihres Bestehens. Den Weg von einer behelfsmäßigen Rettung für verunfallte Bergsteiger hin zu einem modernen profimäßigen Rettungsdienst, der alle Unfälle im modernen Outdoorbereich mit einschließt, zeichnetet Landesleiter Balthasar Lairaiter in seiner Ansprache nach:

"Was heute von den 40 Mitgliedern im Ehrenamt auf einer Einsatzfläche von 244 Quadratkilometern geleistet wird, ist unglaublich."

Bezirksleiter Bernd Tritscher sprach den Gründungsvätern unter dem ersten Obmann Toni Keil "größten Respekt und Dank" aus und dankte auch der Mannschaft für ihren "Idealismus und die Kameradschaft, die sie mit allen anderen Rettungsorganisationen verbindet."

In luftiger Höhe

Noch vor den offiziellen Ansprachen gab es für die Gäste ein besonderes Highlight: Die Bergretter errichteten ein Seilbahnsystem, wie es zur Bergung verwendet wird, und seilten die Bürgermeister Erich und Hermann Rohrmoser sowie Museums-Kustodin Andrea Dillinger vom Schlossdach ab.

Bürgermeister Hermann Rohrmoser | Foto: Eike Krenslehner
  • Bürgermeister Hermann Rohrmoser
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Auch Kustodin Andrea Dillinger wagte die Abfahrt. | Foto: Eike Krenslehner
  • Auch Kustodin Andrea Dillinger wagte die Abfahrt.
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Die unspektakuläre Professionalität, mit der das geschah, illustrierte auf beeindruckende Weise, was hinter den Kulissen seit 100 Jahren ohne Aufhebens gemeistert wird: die Rettung von Menschenleben – oft unter Aufbietung äußerster körperlicher und geistiger Kräfte und unter widrigsten Bedingungen.

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Ein Quad und ein Lied

Um die anspruchsvolle Rettungsarbeit zu erleichtern, kann die Ortsstelle Saalfelden jetzt auch auf ein Quad zurückgreifen, das von Dechant Alois Moser an Ort und Stelle gesegnet wurde.

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Der Saalfeldener Seelsorger betonte bei dieser Weihe "das Miteinander und Füreinander als Zentrum des Dienstes" und die "Wertschätzung gegenüber dem menschlichen Leben".
Die Bergretter und -retterinnen hatten zum festlichen Anlass ein "Bergrettungslied" einstudiert, das sie zur Freude der Anwesenden mit viel Gefühl zum Besten gaben.

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Ausstellung als Hommage

Eine besondere Würdigung erfährt die Bergrettung durch die Ausstellung im Museum Schloss Ritzen, die noch bis 26. Februar 2023 zu sehen sein wird. Andrea Dillinger hat aus Zeitzeugenberichten, Videos, Dokumenten und Fotos einen eindrucksvollen Abriss der 100-jährigen Geschichte gestaltet und auch die Bergretter selber aus einem sehr persönlichen Blickwinkel zu Wort kommen lassen. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von den anschaulichen Exponaten, manch älterer Bergretter war ergriffen. Und man spürte: Ob 1922 oder 2022 – das Herz der Bergretter schlägt noch genau gleich wie vor 100 Jahren.

Foto: Eike Krenslehner

Geschichte:
1922 wurde die Bergrettung als "Rettungsabteilung" des Alpenvereins vom damaligen Alpenvereins-Obmann Notar Fritz Rigele gegründet, einem Ski-Pionier und ausgezeichneten Alpinisten.

Foto: Eike Krenslehner

1943 mussten die Bergrettungsmänner zur Wehrmacht einrücken, nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau der Ortsstelle unter Sepp Hörl. Von 1955 bis 1958 wurde das Bergrettungsheim in der Bürgerau errichtet. Nach einem Umbau in den Achtziger- und Neunzigerjahren unter Sepp Pfeffer dient es nach wie vor als Einsatzzentrale und Trainingsplatz, der modernsten Anforderungen entspricht. In den Siebzigerjahren wurde der Graustein als Übungsgelände eingerichtet, der sich als solcher bis heute bewährt. 1983 ging die erste 24-Stunden-Funkzentrale der Bergrettung in Betrieb, was die Verständigung und Koordinierung der Mannschaft wesentlich erleichterte. Ende der Neunzigerjahre dehnte sich mit dem Aufkommen von Trendsportarten wie Paragleiten und Canyoning der Einsatzbereich der Bergretter weiter aus, die Retter werden seither dafür auch entsprechend ausgebildet. 2013 gab es das erste Einsatzfahrzeug für die Bergretter, einen Landrover. Seit 2017 leitet Markus Reichholf die Ortsstelle, in der 40 Bergretter, darunter drei Frauen, im Einsatz sind.

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