Sasionbeginn für die Lawinenexperten
Das Herz der Lawinenwarnkommission schlägt für unsere Sicherheit
Für die rund 900 ehrenamtlichen Mitglieder in den 95 Lawinenwarnkommissionen (LWK) im Bundesland beginnt jetzt wieder eine herausfordernde Zeit.
PINZGAU, SALZBURG. Sie sind es, die anhand der Wetter- und Schneesituation die Sicherheit für Loipen, Wander- und auch Verkehrswege beurteilen. Für Sicherheit auf Straßen und Pisten zu sorgen ist eine echte Teamarbeit. Die Lawinenwarnkommissionen sind stets in enger Abstimmung mit den Experten des Wetterdiensts der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sowie dem Katastrophenschutz des Landes. Sie alle kennen ihr jeweiliges Einsatzgebiet bestens und sind Augen, Ohren und Gespür vor Ort.
Teamwork von Profis
Die Menschen am Berg und die Gemeinden im Tal zu schützen und Lawinen-Unglücke zu verhindern, ist die primäre Aufgabe der Mitglieder der Kommissionen im Bundesland. Grundlage für ihre Bewertungen und ihre Einschätzung der Lage ist der detaillierte Bericht des Lawinenwarndienstes, der für 21 Kleinstregionen im Bundesland erstellt wird. Doch wie arbeiten die ausgewiesenen Schnee-Experten und was sind ihre Aufgaben?
„Sobald es schneit, ist der Lawinenwarnbericht unsere tägliche Lektüre. Ohne ihn geht nichts“,
sagt Klaus Portenkircher, Bürgermeister von Dienten und Obmann der örtlichen LWK.
„Wir haben sechs Mitglieder in der Kommission und eine Subkommission für die Hochkönig Bergbahnen, sie kümmert sich um die Skipisten. Der Austausch mit Mühlbach am Hochkönig ist bei uns ganz wesentlich“,
so Portenkircher.
„Es müssen viele Faktoren zusammentreffen, um eine Sperre, in unserem Fall der B311, zu empfehlen. Im Ernstfall sind wir im ständigen Dialog mit unseren Nachbargemeinden und das Land unterstützt uns vor Ort, wo es nur geht“,
so Josef Michael Hohenwarter, Bürgermeister von Weißbach bei Lofer und ebenfalls Obmann der LWK vor Ort.
Hochwertige Ausbildung
Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz ist eine fundierte Ausbildung: In den vergangenen beiden Wintersaisonen konnten rund 300 Schnee-Experten neu aus- beziehungsweise weitergebildet werden.
„Wichtig bei den Schulungen ist immer der Praxistag – draußen im Feld. Dabei lernen die Teilnehmer unter anderem, Schneeprofile zu erstellen und Schnee zu ,lesen‘. Die Arbeit der Ehrenamtlichen bewährt sich jeden Winter, indem schwere Unglücke verhindert werden“,
sagt Philipp Kogler vom Referat Sicherheit und Katastrophenschutz, dem der amtliche Lawinenwarndienst untersteht.
Kooperation mit der ZAMG
Im Sommer unterzeichnete Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Vertretern der ZAMG einen neuen Kooperationsvertrag. Im Team von Michael Butschek, dem Leiter der Lawinenwarnzentrale, sind jetzt Claudia Riedl, Veronika Krieger sowie Matthias Walcher tätig – sie alle erstellen die Lageberichte. Vervollständigt wird das Team durch Leo Hettegger und Alexander Kehl als Techniker sowie Alexander Ohms, welcher die Betreuung des Tourenportals übernimmt.
„Das Lawinenwarn-Team wurde neu aufgestellt, wir haben jetzt mehr personelle Ressourcen. Inputdaten von Wetterstationen, Beobachtern und natürlich den Warnkommissionen vor Ort sorgen in bis zu 21 Kleinstregionen für noch präzisere Vorhersagen für die Bevölkerung“,
erklärt Michael Butschek.
Warnung per App
Die Berichte und zahlreiche Infos zur Lawinensituation sind im Winter nicht nur auf www.lawine.salzburg.at zu finden, für unterwegs sind sie auch in der Land Salzburg App griffbereit abrufbar. Diese Infos sind essenziell für die Tourenplanung, die gerade im Winter in Hinblick auf die drohende Lawinengefahr besonders sorgfältig sein sollte, so der Appell der Experten an die Wintersportler.
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