Erste Säumer-Wallfahrt über den Felber Tauern
Mittersill: Wallfahrt auf den Spuren der Säumer
Unter diesem Motto luden kürzlich die Felbertauernsamer zur ersten Wallfahrt vom Matreier Tauernhaus in Osttirol über den Felber Tauern nach Mittersill ein.
Trotz schlechter Wettervorhersage fanden sich 30 wetterfeste Wallfahrer beim Ausgangspunkt, dem Matreier Tauernhaus, ein.
Nach einem kurzen Gebet in der Tauernhauskapelle mit Pater Paulus (Rektor des Studienhauses der deutschsprachigen Benediktiner in Salzburg, der die Wallfahrer auf der ganzen Strecke begleitete), war um 13.00 Uhr bei leichtem Regen Start für die 1. Etappe über den alten Saumpfad zur St. Pöltner Hütte (2481 m). Fast 1000 Höhenmeter waren zu bewältigen, wobei der Regen immer stärker wurde.
Die erste Gebetsrast wurde auf etwa halber Strecke beim „Zirbenkreuz“ gehalten. Nach vierstündigem Aufstieg erreichten die Wallfahrer völlig durchnässt und müde die St. Pöltner Hütte. Im letzten Teil des Anstieges ging der Regen in Schneefall über.
Nach guter Bewirtung durch den Hüttenpächter Rainhold Hofmann, ein Lehrer aus Südtirol, wurde wetterbedingt die Abendmesse nicht beim Tauernkreuz, sondern in der ÖAV-Hütte abgehalten.
Der Obmann der Felbertauernsamer, Franz Neumayr, gab den Wallfahrern Einblicke zum einstigen Saum- und Viehhandel über den Tauern sowie der vielen Opfer, die der Felber Tauern forderte. Er stellte den 1998 gegründeten Verein „Felbertauernsamer“ vor, der sich die Traditionspflege und Gedenken an die vielen Tauernopfer zum Ziel gesetzt hat.
Am nächsten Tag war um 07.30 Uhr Aufbruch zum Abstieg über das Nassfeld – Trudental zum Hintersee. Von dort ging es – mit einer Zwischenrast beim Tauernhaus Spital – zu Fuß weiter durch das 13 km lange Felbertal. Hier schlossen sich Teilnehmer an der „Kleinen Wallfahrt“ an. Ziel war die dem hl. Nikolaus geweihte Felberkirche, die man nach insgesamt 8 Stunden Gehzeit erreichte.
Ein würdiger Abschluss der Wallfahrt: Gottesdienst und Samerfest beim Museum
Höhepunkt der Wallfahrt war eine Messe in der Felberkirche, die von Herrn Weihbischof Dr. Hansjörg Hofer zelebriert wurde. Der Mittersiller Hausfrauenchor führte die „Pinzgauer Messe“ von Rudolf Unterwurzacher auf.
Die Wallfahrt, die Barbara Loferer-Lainer organisierte, klang beim Felberturmmuseum mit Musik gemütlich aus. Für Speis und Trank sorgten die Felbertauern-Samer.
Die Bilder zeigen die wichtigsten Stationen (Tauernhäuser, Wegkreuze, Marterl und Kapellen) entlang des Pilgerweges.
Text & Fotos: Walter Reifmüller
Museumsleiter Felberturmmuseum
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