Eintauchen in die Vergangenheit
Josef Rauch: Kaprun Museum stellt historischen Bildband vor

Freude über das gelungene Werk: Hans Jäger und Doris Junger (Museum Kaprun), Nicoletta Brucker, die Enkelin von Josef Rauch, Michael Fazokas | Foto: Eike Krenslehner
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  • Freude über das gelungene Werk: Hans Jäger und Doris Junger (Museum Kaprun), Nicoletta Brucker, die Enkelin von Josef Rauch, Michael Fazokas
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Mit über 900 Bildern ist das fotografische Werk von Josef Rauch (1891 - 1962) eine unschätzbare historische Quelle. Einen Teil der Fotos gibt es jetzt in einem Buch.

KAPRUN. Josef Rauch war ein Multitalent: Der geborene Böhme wirkte als Lehrer, Musiker, Heimatforscher und Fotopionier zwischen 1914 und 1938 in Kaprun. In dieser Zeit hat er über 900 Fotografien gemacht – in der heute unvorstellbar aufwendigen Fototechnik seiner Epoche – und damit das dörfliche Leben seiner Zeit in meisterlichen Bildern festgehalten. Das Museum Kaprun hat jetzt in akribischer Arbeit 500 davon in einem eigenen Bildband veröffentlicht.

Hans Rauch: Oberlehrer, Schuldirektor, Chorleiter, Kapellmeister, Musiker, Heimatforscher und Fotopionier, 1891 - 1962. | Foto: Kaprun Museum
  • Hans Rauch: Oberlehrer, Schuldirektor, Chorleiter, Kapellmeister, Musiker, Heimatforscher und Fotopionier, 1891 - 1962.
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"Würdigung der Vorgänger"

"Der Grundgedanke zu dem Fotoband war: Wer sieht sich schon Bilder im digitalen Bildarchiv eines Museums an?", erklärte der Initiator des Projekts Hans Jäger bei der Präsentation des Buches in der Burg Kaprun. "Wir wollten diesen Foto-Schatz gut zugänglich machen und damit die Arbeit und das oft nicht einfache Leben der älteren Generation würdigen und für die Nachwelt dokumentieren." 

Mit Unterstützung von Michael Fazokas und Museumskustodin Doris Junger wurde begonnen, die auf Glasplattennegativen erhaltenen Fotos von Josef Rauch zu digitalisieren, mit erklärenden Texten zu versehen und inhaltlich zu verorten. "Oft weiß niemand mehr, wer die Personen auf den Fotos waren", so Doris Junger. "Da helfen uns manchmal alte Sterbebilder oder andere Fotos, die wir geschenkt bekommen, um die Leute zu identifizieren."

Eine Herausforderung waren auch die Beschaffung einer geeigneten Bildarchivierungssoftware und das sensible Material: "Die Glasplatten, die in Schachteln aufbewahrt wurden, sind sehr empfindlich – sie müssen vor Stößen geschützt und bei gleichbleibend niedriger Luftfeuchtigkeit gelagert werden, sonst leidet die Bildqualität", so die Archivarin.

Viele stille Helfer

Unterstützung bei der Entstehung des Buches kam neben "vielen stillen Helfern im Hintergrund" – Doris Junger würdigte in diesem Zusammenhang besonders den leider schon verstorbenen Hans Dörfler – auch von Josef Rauchs Familie, Enkelin Nicoletta Brucker und Daniela Rauch-Vitzthum. Sie hatten den Nachlass zur Verfügung gestellt und konnten auch wertvolle Hintergrundinformationen zur Familie teilen.

Die Arbeit eines Profis

Bei der gut besuchten Präsentation in Kaprun sprach auch Fotograf Klaus Bauer über die Fototechnik zur Entstehungszeit der Bilder, die im Vergleich zur Gegenwart "sehr teuer" war und viel Wissen erforderte. "Was bei uns heute automatisch und mit Minimalaufwand geht, dazu brauchte man damals eine 20 Kilogramm schwere Ausrüstung, Kenntnisse in Licht- und Farbenlehre und viel Geduld", so Bauer. Aus fotografischer Sicht sei Rauchs Werk eine "Meisterleistung" und die Arbeit eines Profis.

Geschichte greifbar machen

Josef Rauch dokumentierte mit Vorliebe die bäuerliche Arbeit und die Bräuche im Jahreskreis. Aber auch die schönen Porträts und die Gruppenaufnahmen von Vereinen und (Familien-)Festen beeindrucken in der eindrucksvollen Sammlung und sind ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit.

Hans Jäger – fasziniert von Geschichte: "In der Zukunft wird die Gegenwart die 'gute alte Zeit' sein", war auf den schön gestalteten Eintritskarten, die auch als Lesezeichen dienen können, zu lesen. | Foto: Eike Krenslehner
  • Hans Jäger – fasziniert von Geschichte: "In der Zukunft wird die Gegenwart die 'gute alte Zeit' sein", war auf den schön gestalteten Eintritskarten, die auch als Lesezeichen dienen können, zu lesen.
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Der Bildband ist ab sofort im Kaprun Museum und in den Pinzgauer Buchhandlungen zum Preis von 39,50 Euro erhältlich.

Bildband-Zyklus Band 1: Josef Rauch, Hardcover, 224 Seiten, ISBN  978-3-200-07827-7

Bestellungen auch möglich unter office@klamm-kaprun.com

Das Museum Kaprun plant eine Fortsetzung der Bildband-Reihe mit insgesamt drei Bänden.

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