Nationalpark-APC-Friedensweg in Krimml eröffnet

Bgm. Erich Czerny (Krimml), Hans-Dieter Nerbl und Ernst Löschner (APC), NP-Dir Wolfgang Urban. | Foto: NPHT / Hetz
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KRIMML. In den Sommermonaten 1947 sind Tausende jüdischer Bürgerinnen und Bürger - in Gruppen von jeweils zirka 200 Personen - über den 2.634 Meter hohen Krimmler Tauernpass nach Südtirol geflüchtet und von dort weiter nach Genua mit Ziel Palästina. Österreich, und besonders Salzburg, waren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Drehscheibe des Exodus für 200.000 Juden aus Zentral- und Osteuropa geworden. Die Grenze nach Italien war ihnen versperrt. Der bis zu zehnstündige Fußmarsch über die Hohen Tauern war die anstrengendste und spektakulärste Fluchtroute für 5.000 Männer, Frauen und auch Kinder. Dennoch handelt es sich um ein nahezu vergessenes Kapitel österreichischer Nachkriegsgeschichte.

Initiative "Alpine Peace Crossing"
Die Initiative "Alpine Peace Crossing", die Gemeinden Krimml und Kasern sowie der Nationalpark Hohe Tauern haben sich seit 2007 das Ziel gesetzt auch mehr als 60 Jahre danach daran zu erinnern. So wurde im Sommer 2007 das erste ‚Alpine Peace Crossing‘ veranstaltet, welches seither jedes Jahr zwischen 150 und 200 TeilnehmerInnen zum Krimmler Friedensdialog, Filmtagen, Veranstaltungen und schließlich zum beschwerlichen Gedächtnismarsch nach Krimml führt.

„Dieses Jahr darf der Nationalpark Hohe Tauern diesem internationalen, interkulturellen und interreligiösen Friedensprojekt seine besondere Referenz erweisen“, freut sich die neue Nationalpark-Ressortchefin LHStvin Dr. Astrid Rössler. „Dass Nationalparks Umweltbildung und BesucherInneninformation betreiben und dazu auch Ausstellungen sowie Lehrwege einrichten ist nichts Neues. Ein Friedensweg ist aber sicher etwas ganz Besonderes und hat hier im Krimmler Achental auch seine ganz besondere Berechtigung“.

Dramatische Ereignisse vor 60 Jahren
Der Nationalpark Friedensweg beginnt bei den Krimmler Wasserfällen, führt zum Krimmler Tauernhaus, das zur Zeit der Judenflucht eine ganz besondere Rolle der Hilfestellung gespielt hat, dann weiter ins Windbachtal, einem Seitental des Krimmler Achentales, und schließlich über den Krimmler Tauern nach Kasern ins Südtiroler Ahrntal. Insgesamt sieben Pyramiden widmen sich mit Texten der APC Gründer Ernst Löschner und Hans Dieter Nerbl der dramatischen Ereignisse vor 60 Jahren. Durch die Pyramidenform sind alle Themen in Deutsch, Italienisch und Englisch gleichwertig behandelt worden.

Frieden auch zwischen Mensch und Natur
Sorge, Hoffnung, Zuversicht, Sehnsucht, Freude und Frieden sind die Überthemen der Pyramiden. „Und diese Stimmungen bestimmen im weitesten Sinne auch die Arbeiten im Nationalpark Hohe Tauern“, meint NP-Dir Wolfgang Urban, der mit seinem Team Finanzierung und Errichtung koordiniert und umgesetzt hat. Auch sei die ganze Nationalparkidee im weitesten Sinn ein weltweites Friedensprojekt, Frieden zwischen Mensch und Natur ist heute wichtiger denn je, sind Rössler und Urban überzeugt.

Interreligiös und interkulturell
Nach der Eröffnung des Nationalpark Friedensweges im Rahmen einer interreligiösen und interkulturellen Feier am 28.06. um 15.00 durch den israelischen Botschafter in Österreich, Aviv Shir-On, dem Gemeinderabbiner von Wien, den örtlichen römisch-katholischen und evangelischen Geistlichen sowie Vertretern der islamischen, buddhistischen und hinduistischen Glaubensgemeinschaften fand ab 17.00 ein Friedensdialog in Krimml statt. Als Höhepunkt des Projektes fand eine gemeinsame Wanderung statt.

Text: NPHT

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