Projekt Demokratie am BORG Mittersill
Von Politikverdrossenheit der Jugend war nichts zu spüren
MITTERSILL. „Demokratie - Wir machen mit!“ - so lautete der Titel des Comenius Projektes bei dem das BORG Mittersill die Koordination und Leitung inne hatte. Beteiligt waren vier Schulen aus ganz Europa (Polen/Klobuck, Finnland/Ikaalinen, Deutschland/Simmern). Während der letzten beiden Jahre gab es immer wieder Projekttreffen in den verschiedenen Schulen bzw. bei verschiedenen Einrichtungen. Ein Highlight war zweifelsohne der Besuch des europäischen Parlamentes in Straßburg.
Straßburg: Kontakt mit Politikern
Die SchülerInnen lernten die unterschiedlichen demokratischen Ebenen im eigenen Land kennen und konnten diese dann international vergleichen. Neben weltpolitischen Simulationsspielen wie es z. B. in Bonn im Jänner stattfand, wurde auch der hautnahe Kontakt mit Politikern gepflegt.
Abschlusstreffen aller vier Schulen
Beim Abschlusstreffen, das vergangene Woche in Mittersill stattfand, stand ein gemeinsamer Ausflug nach Innsbruck am Programm. Dort wurde die Gruppe von der Bürgermeisterin empfangen, mit viel Engagement und Einsatzbereitschaft füllt diese ihr Amt aus. Sie gab den SchülerInnen einen Einblick in ihre Arbeit und sagte auch ganz offen: „Ich bin keine Privatperson, sobald ich das Haus verlasse stehe ich im öffentlichen Interesse und die Leute kommen auf mich zu mit Beschwerden aber auch mit positiven Erlebnissen. Die wichtigste Eigenschaft ist, dass man gerne viel arbeitet und den Menschen zuhört.“
Projektpräsentation und Podiumsdiskussion
Bei der Projektpräsentation am darauffolgenden Tag boten die SchülerInnen einen Rückblick in die Projektarbeit und schilderten den interessierten ZuhörerInnen ihre Erfahrungen mit dem Thema Demokratie. Jede Schule präsentierte ihre Ergebnisse und im Anschluss an die Präsentationen veranstaltete das BORG Mittersill eine Podiumsdiskussion. Neben den VertreterInnen der SchülerInnen (Schulsprecher Isaak Kaserer und Stellvertreter Patrik Mayrhofer) waren auch Bürgermeister Dr. Wolfgang Viertler und LA Mag. Karl Schmiedlechner mit am Podium. Für viel Spritzigkeit und Witz sorgte der Moderator des Abends Mag. Franz Wieser, der die ZuhörerInnen einlud sich auch über Facebook und IPhone an der Diskussion zu beteiligen. Zur Sprache kamen Themen wie z.B. wo die Diskutanten die größte Herausforderung der Demokratie sehen und welche Erfolge ihnen in Erinnerung sind. Ob die demokratischen Strukturen überhaupt finanzierbar sind und ob es nicht viel Einsparungspotential gäbe. Dabei waren sich alle Diskutanten einig, dass Demokratie etwas wert sein müsse, gerade auch um Korruption hintanzuhalten. Es war eine lebhafte und aufgeheiterte Runde, die allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Demokratie nicht auf's Spiel setzen
Die SchülerInnen fassten das Ergebnis des Projektes so zusammen: „Auch wenn für uns Demokratie selbstverständlich ist, sollten wir nicht vergessen, dass es in verschiedenen Ländern auf der Welt kriegerische Auseinandersetzungen gibt und Menschen auf die Straße gehen, um sich für Demokratie und Mitspracherechte zu engagieren. Wir sollten dieses Recht nicht, durch Bequemlichkeit und Selbstverständlichkeit, leichtfertig aufs Spiel setzen.“
Text: BORG Mittersill (Prof. Gudrun MIttermüller-Seeber)
Fotos: BORG Mittersill (2), RMS/Bellmann (1)
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