Bilder lebendigen Glaubens
Ukrainische Ikonenkunst im Bergbau-Museum Leogang
Die aktuelle Sonderausstellung in Leogang beschäftigt sich mit der Kunst der Herstellung ukrainischer Ikonen, die bereits seit Jahrhunderten ein zentrales Element der christlichen Ikonografie darstellen.
LEOGANG. Im altehrwürdigen Rahmen des Bergbau- und Gotikmuseums sind zeitgenössische Ikonen von bekannten ukrainischen Künstler:innen aus der Schule für Ikonografie „Radruzh“, die der traditionellen Ikonenmalerei ein neues Gesicht verleihen, ausgestellt. Dabei soll vor allem die spirituelle Tiefe der Ikone und die Schönheit der alten Temperatechnik offenbart werden.
"Die präsentierten Werke junger Künstlerinnen und Künstler sind von mittelalterlichen Vorbildern inspiriert und in der Technik und dem Stil der ukrainischen Ikonenmalerei des 14. bis 16. Jahrhunderts gemalt“,
so Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold bei der Eröffnung. Prof. Taras Tymo, Theologe an der Ukraininan Catholic University und Experte für ukrainische Ikonen, führte die Besucher in die Welt der Ikonen und ihren historischen Hintergrund ein. Bei einem Ikonen-Workshop konnten Interessierte auch unter der Anleitung ukrainischer Ikonenkünstlerinnen eine Ikone selbst gestalten und mit nach Hause nehmen.
Tradition lebt weiter
Die „Radruzh“-Schule wurde 2005 von einer Gruppe von Enthusiasten als Sommerprogramm für Ikonenmalerei an der Ukrainian Catholic University gegründet. Unter der Leitung von Prof. Solomiya Tymo entwickelte sich „Radruzh“ zu einem Ort, an dem die traditionelle ukrainische Ikonographie der klassischen Periode (14.-16. Jhdt.) studiert wird, begleitet von einem Studium der Theologie der Ikonen und der Kunstgeschichte. Der Name der Schule „Radruzh“ leitet sich vom Namen des Dorfes Powiat Lubaczów (im heutigen in Polen) ab, dort haben sich einige der ältesten Ikonen in ukrainischer Tradition aus dem Ende des 14. Jhdt. erhalten.
Die ukrainischen katholischen Universität in Lviv ist nach eigenen Aussagen einer der wenigen Orte auf der Welt, wo die östliche christliche Ikonographie noch in ihrer ursprünglichen Form gepflegt und vermittelt wird.
Ehrenobmann Hermann Mayrhofer
Die Ikonen-Sonderausstellung ist die erste unter der Obmannschaft von Andreas Herzog als Nachfolger von Hermann Mayrhofer. Mayrhofer wurde für seine 32-jährige Tätigkeit die Ehrenobmannschaft des Leoganger Bergbaumuseumsvereins verliehen.
Das Projekt entstand mit Hilfe von Andreas Wenninger, dem Attaché für Wissenschaft und Bildung der Österreichischen Botschaft in Kiew, der auch selber bei der Eröffnung dabei war.
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