Pinzgauer Lokalbahn wird elektrisch und ausgebaut
Die Pinzgauer Lokalbahn ist ein Erfolgsmodell. Die Fahrgast-Zahlen der letzten Jahre bestätigen den Kurs der Takt-Verdichtungen und des weiteren Ausbaus.
PINZGAU. Mit 901.000 Fahrgästen hat die Pinzgauer Lokalbahn im Jahr 2018 die höchste Auslastung seit ihrem Bestehen erreicht. Das zeigt eine Auswertung des VCÖ. Mit 7,4 Prozent konnte sogar die dritthöchste Zunahme bei der Zahl der Fahrgäste von jenen Regionalbahnen Österreichs, die nicht von der ÖBB bedient werden, verzeichnet werden. Die für 2019 erwarteten Zahlen dürften eine noch deutlichere Sprache sprechen. Laut dem Land Salzburg dürften erstmals über 1 Million Fahrgäste unterwegs gewesen sein.
"Öffis werden gut angenommen"
"Die Pinzgauer Lokalbahn ist für mich das beste Beispiel dafür, dass die Öffis bereitwillig angenommen werden, wenn Preis, Angebot und Infrastruktur stimmen. Der Halbstundentakt zwischen Zell am See und Piesendorf hat sich bestens bewährt. Durch die neuen myRegio-Tickets erwarten wir uns für dieses Jahr noch mehr Umsteiger, weil das Ticket für Vielfahrer um ein Mehrfaches günstiger wird.", so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Strecke wird elektrifiziert
Bereits letztes Jahr hat das Land Salzburg eine umfassende Traktionsstudie für die Pinzgauer Lokalbahn in Auftrag gegeben, um die wichtige Schienen-Achse für den Pinzgau zukunftsfit zu machen. Dabei kam man zum Entschluss, dass die Elektrifizierung der Strecke mit Oberleitung am wirksamsten und effizientesten ist.
"Wir haben die Studie bewusst breit angelegt und fünf verschiedene Antriebe untersuchen lassen. Aber das Ergebnis ist eindeutig für die Elektrifizierung ausgegangen. Als nächsten Schritt haben wir eine vertiefendes Konzept zur Elektrifizierung beauftragt. Das wird bis März fertig werden. Dann können wir in die Detail-Planung gehen", skizziert Landesrat Stefan Schnöll den Zeitplan.
Bahn-Verlängerung von Wald bis nach Krimml
Neben der Elektrifizierung der Bestandsstrecke und einer Modernisierung des Fuhrparks plant das Land Salzburg, die Pinzgauer Lokalbahn von Wald bis nach Krimml zu verlängern und damit auch die Krimmler Wasserfälle anzubinden. Eine Machbarkeitsstudie zu Trassenvorschlägen wurde bereits letzten November beauftragt.
"Die Schiene ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Überall wo es geht und Sinn macht, wollen wir sie ausbauen. Nicht nur die Salzburger Lokalbahn in Richtung Süden, sondern eben auch die Pinzgauer Lokalbahn. Sobald das Ergebnis der genauen Trassen-Untersuchungen vorliegt, wollen wir mit den Planungen beginnen.", so Schnöll.
"Stichbahn" nach Kaprun wird geprüft
Neben der konkreten Planungen für die Bahn-Verlängerung nach Krimml wird auch die immer wieder ins Spiel gebrachte "Stichbahn" nach Kaprun geprüft. Das Land wird dazu eine Untersuchung zu Potential und Machbarkeit in Auftrag geben.
Neue Triebwägen nötig
Der aktuelle Fahrzeugpark der Pinzgauer Lokalbahn leistet im Bestandsfahrplan ca. 660.000 Zug km pro Jahr. Ein Teil der Fahrzeuge erreicht in den nächsten Jahren ein Alter von 35+. Die Diesel-Triebwägen werden zunehmend schwer bzw. teuer zu erhalten, Ersatzteile sind nur mehr schwer bzw. nicht mehr erhältlich. Die Fahrzeuge im Planverkehr sind allesamt dieselbetrieben. Daher müssen auf kurz oder lang neue her.
"Mir müssen den Fuhrpark immer mitdenken. Die aktuellen Fahrzeuge begrenzen nicht nur die möglichen Kapazitäten, sondern werden auch nicht mehr ewig halten. Jetzt wo entschieden ist, dass wir elektrifizieren, werden wir den Prozess für neue starten. Dabei wollen wir Synergien mit der Murtalbahn nutzen. Da haben wir ähnliche Rahmenbedingungen.", so Landesrat Stefan Schnöll abschließend.
Text: Bayrhammer/Land Salzburg
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